Afghanistan

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Von den Warlogs (Afghanistan-Protokollen), die über Wikileaks an die Öffentlichkeit gelangten und das komplette Versagen der NATO in Afghanistan dokumentieren, habt ihr ja sicher alles mitbekommen. Was mich an der Sache so aufregt ist, dass alle Politiker behaupten, da würde ja nichts drinnen stehen, was nicht schon längst bekannt wäre. Trotzdem hat aber anscheinend niemand von den Herren darüber nachgedacht oder sich informiert und erst jetzt entbrennt eine Diskussion über diesen sinnlosen Krieg. Überversorgte Schmarotzer in unserer Regierung – nichts Neues :(

Aber ein paar US-Amerikaner haben sich das Szenario ausgedacht, es würde Wikileaks im Star Wars Universum geben und herausgekommen sind dabei die: #Wookieleaks

Hier mal einige Highlights daraus:

Alderaan hat an der Herstellung von Massenvernichtungswaffen gearbeitet.
Auf dem Todestern wären Ausschreibungsregeln verletzt worden und es wären Millionen für ungetestet Waffensystem verschwendet worden.
Admiral Ackbar sei schon vor dem Angriff über die Falle informiert gewesen.
Man hätte Sturmtruppen dabei gefilmt, wie sie auf unbewaffnete Jawas und Farmer feuerten.
Was Sturmtruppen als aufständische Ziele klassifiziert haben, hätte sich als flauschige Ewoks entpuppt.
Padmé Amidala hätte Anakin Sex-Hologramme gesendet.
Kinderhilfswerk denkt auf, dass Minderjährige an Podrennen auf Tatooine teilnehmen.

Zumindest an einer Schule in Berlin hat die Bundeswehr Hausverbot bekommen. Aus Sicht der Eltern ist dies nur zu verständlich. Wer möchte schon, dass sein Kind eine Laufbahn wählt, wo es erschossen werden kann?

Auch unser Bundespräsident Köhler wählte seine wahrscheinlich gut gemeinten Worte für die Bundeswehr unglücklich, als er in einem Interview sagte, dass die Bundeswehr in Afghanistan die wirtschaftlichen Interessen Deutschlands verteidige.

Die alles entscheidende Frage traut sich in der deutschen Politik leider keiner zu stellen: Was bringt der Einsatz? Nach denn Anschlägen am 11. September gab es zwei UN-Resolutionen zum Thema Afghanistan. Man wollte die dortige Taliban-Regierung absetzen und eine Demokratie in Afghanistan einführen um die Region zu stabilisieren und sicherer zu machen. Erreicht hat man durch den Einsatz nur, dass die Taliban mehr Zulauf haben und zusätzlich Pakistan destabilisiert wurde. Das genaue Gegenteil von dem was man erreichen wollte. Es sieht auch nicht so aus, als könne man durch noch mehr Truppen und Waffen die Lage dort verbessern…

Dass die USA unbemannte Drohnen zur Aufklärung und für Kampfeinsätze einsetzen ist schon länger bekannt. Bestätigt ist auch der Einsatz von Tarnkappendrohnen in Afghanistan.
Dies verwundert dann doch, weil die dort bekämpfte Taliban über gar keine Radarstellungen verfügt. Ein Radar sendet Strahlung aus um Objekte zu orten. Diese Strahlung kann auch von Radar-Raketen genutzt werden als Zielpeilung, um die Radarstellungen zu vernichten. So wurden die wenigen Radarstellungen der Taliban schon in der ersten Angriffswelle ausgeschaltet. Es ist völlig illusorisch, dass die Taliban bei der Luftüberlegenheit der USA neue Radarstellungen aufbauen könnte.

Bleibt eigentlich nur eine Sache über: Die Tarnkappendrohnen werden für Spionageflüge in den Iran und nach China eingesetzt.

In das Projekt unbemannte Flugobjekte wird kräftig investiert. Die heutigen Drohnen sind noch sehr unintelligent und aufgrund der Satellitensteuerung können sie nur verzögert auf plötzliche Ereignisse reagieren. Somit taugen sie nicht für Luftkämpfe oder können nicht auf unerwarteten Beschuss reagieren. Dies soll sich in Zukunft ändern.

Die Vernichtung wird also nicht, wie im Film Terminator vorausgesagt auf zwei Beinen kommen, sondern aus der Luft. Ein Szenario wie im Film Stealth – Unter dem Radar scheint eher wahrscheinlich in der Zukunft.

Letztendlich ist Afghanistan aber nur das Testgebiet, um die Drohnentechnik zu testen und zu perfektionieren. Träumen tun unsere Weltherrscher von kleinen autonomen und bewaffneten Überwachungsdrohnen mit denen sie die Polizei in den Städten unterstützen können. Solche Drohnen verfügen über eine Gesichtserkennung und können zur Verhandung ausgeschriebene Personen, wie Terroristen, ausfindig machen und verfolgen. Notfalls können sie diese Personen auch ausschalten. Alles dies hat James Cameron in der Serie Dark Angel schon vorausgesehen.

Die Reklameversuche der Bundeswehr sind ja schon peinlich aber Österreich hat da anscheinend überhaupt keine Schamgrenze, wenn es darum geht junge Menschen zum Dienst an der Waffe zu überzeugen. “Unser Clip ist so deppert, dass er schon wieder genial ist”, befand Oberst Johann Millonig von der Heeresmarketingabteilung im Gespräch mit der “Süddeutschen Zeitung” (“SZ”).

Zwar haben sich die Österreicher mutig gegen die US-Amerikaner gestellt und ihnen die Überflugrechte für den Truppentransport in den Irak verweigert, während Deutschland nur getönt hat man wäre gegen den Irak-Einsatz. Statt dessen hat Deutschland den US-Amerikanern Überflugrechte gewährt und sogar mit Bundeswehrtruppen amerikanische Einrichtungen geschützt, damit diese ihre Soldaten an den Golf abziehen können. Auch in Afghanistan beteiligen sich die Österreicher nur symbolisch.

Wenn Sie aber jemals irgendwelche Sympatiepunkte hatten, haben sie es mit diesem Werbevideo endgültig verspielt :(

Als ich erfuhr, dass Obama den Friedensnobelpreis erhalten hat, fragte ich mich nur warum?

Was hat er für den Frieden getan?
Obama reaktiviert Atombomberstaffel.
Obama verspricht CIA-Folterern Straffreiheit.
Obama will bis 2010 die US-Truppen aus dem Irak abziehen mit unabsehbaren Folgen für das Land.
Obama will Kampf in Afghanistan verstärken.
Signal an Iran und Nordkorea: USA drohen mit bunkerbrechender Superbombe.

Hat nicht schon einmal ein US-Amerikaner für eine PR-Kampagne den Friedensnobelpreis bekommen?
Ja das war Al Gore.

Leidet nicht das Ansehen des Friedensnobelpreises durch die Vergabe an zweifelhafte Personen?
Sicherlich ist er ein würdigerer Träger des Preises als Mutter Teresa. Diese hat nun wirklich völlig zu unrecht und nur aufgrund ihrer guten PR-Arbeit den Nobelpreis erschlichen.
Dass Obama aber noch so gar nichts geleistet hat, außer gute Absichten zu äußern, auch wenn sein Handeln nicht immer dem entspricht (siehe oben), lässt ihn ziemlich blass aussehen gegenüber Nobelpreisträgern wie z. B. Nelson Mandela und Martin Luther King. Beide hatten zum Zeitpunkt, als sie den Preis empfangen haben, schon sehr viel erlitten und geleistet in ihrem Einsatz für den Frieden und die Menschenrechte.
Im Fall Mahatma Gandhi kam es schon zu starken Kontroversen, bei der Vergabe des Friedensnobelpreises. Gandhi war insgesamt fünf mal für den Preis vorgeschlagen worden und hat ihn trotzdem nicht erhalten, obwohl er ihn laut damaliger öffentlicher Wahrnehmung mehr als verdient hatte.

Fazit:
Zugegeben, Obama ist in einer No-Win-Situation. Zieht er die US-Truppen aus dem Irak ab, heißt es: Die USA stehlen sich aus ihrer selbst verschuldeten Verantwortung. Verstärkt er den Kampf in Afghanistan heißt es: Er ist ja gar nicht für den Frieden! Warum also diese Vorschusslorbeeren für den Anführer des im Moment best bewaffneten und wahrscheinlich kriegerischten Volkes auf der Erde? Ich setze viel Hoffnung in Obama aber die muss er erst mal erfüllen. Guantanamo steht immer noch und die Opfer klagen verzweifelt wegen der offensichtlichen Missachtung ihrer Menschenrechte.

Letztendlich bleibt die Hoffnung, dass sich Obama endlich mal ansatzweise wie ein Präsident verhält, wie man es vom mächtigsten Staat eigentlich erwarten müsste…

(Bei aller Kritik muss auch ich zugeben, dass es auf der Liste der Preisträger noch weitaus ungeeignetere Kandidaten gegeben hat.)