Liu Xiaobo

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Kenne das System ...Es kam wie es kommen musste: Zwei Dissidenten in England, die auf Facebook dazu aufgerufen haben, gegen die soziale Ungerechtigkeit zu protestieren, wurden für vier Jahre in den Knast weggesperrt. Es handelt sich hier nicht um den Iran, Saudi Arabien oder irgend eine andere Diktatur in der Welt. Nein – es geht um den demokratischen Staat Groß Britannien, der einen dauerhaften ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat hat.

Wie kann man denn jetzt noch moralisch rechtfertigen, dass die Regierung im Iran ihrer Bevölkerung ein unzensiertes Internet zur Verfügung stellen soll?

Wie kann man jetzt noch die Inhaftierung des Nobelpreisträgers Liu Xiaobo in China kritisieren. Sein Vergehen ist mit dem der beiden Briten vergleichbar, denn auch er wollte nur auf Menschenrechte aufmerksam machen zum Missfallen seiner Regierung.

Sollte man jetzt nicht die beiden Briten für den Friedensnobelpreis vorschlagen? Sicher hat man etwas Bauchweh, sie auf die selbe Stufe wie Nelson Mandela zu stellen, aber bessere Kandidaten als Obama sind sie allemal!

Wenn man sich die ganze westliche Politik objektiv anschaut, verschwimmen die Grenzen. Ob man in der Diktatur oder in einer angeblichen Demokratie das Regime kritisiert ist egal. Stets wird zunächst mit dem Schlagstock darauf reagiert und dann werden die Anführer inhaftiert. Wer sich auf seine Meinungsfreiheit oder gar die Pressefreiheit beruft, wird sabotiert wie Julian Assange oder gefoltert und eingesperrt wie Bradley Manning. Wie soll ein Volk das Unrecht der Regierung ansprechen, wenn nicht transparent regiert wird und es ein Verbrechen ist dagegen zu demonstrieren?

Ein weiser Mann sagte einst zu diesem Thema:

Wenn das Volk seine Regierung fürchtet, dann herrscht Tyrannei.
Wenn die Regierung das Volk fürchtet, dann herrscht Freiheit.


Zitat von Thomas Jefferson

Bradley Manning ist der mutmaßliche Informant für das Collateral-Murder-Video auf Wikileaks. Damit hat er mögliche Menschenrechtsverletzungen des US-Militärs öffentlich gemacht und eine internationale Debatte darüber gestartet. Auf anderem Wege wäre ihm dies nicht möglich gewesen. Dann hat er sich in einem Chat bei einem Reporter verplappert, der ihn bei den USA verpetzte.

Jetzt ist Bradley Manning in den USA in Haft und mit der Todesstrafe bedroht, für seinen mutigen Einsatz die Weltöffentlichkeit zu informieren.

Da stellt sich die Frage, wie die USA rechtlich und moralisch die Inhaftierung und das Verfahren gegen Manning rechtfertigen wollen.

Da gibt es zum einen einen Ex-Präsidenten, der öffentlich zugegeben hat, Folter persönlich angeordnet zu haben und deswegen nicht mehr in die Schweiz einreisen kann.

Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Menschenversuchen, für die sich die USA zu verantworten haben [1] [2].

Ohne mutige Männer wie Daniel Ellsberg, Bradley Manning oder Liu Xiaobo wären doch Regierungen zu jeder Tyrannei fähig, weil sie keine Konsequenzen mehr zu fürchten hätten.

Ziel einer demokratischen Regierung muss es also sein, solche Informanten (Whistleblower genannt) zu schützen und nicht zu verfolgen!