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Das im Fernsehen nicht immer nur die Wahrheit läuft und häufig sehr einseitig berichtet wird, sollte ja allgemein bekannt sein. Wunderbar eignet sich aber auch das Jugendfernsehen um den Kindern die angeblichen Regeln der Gesellschaft beizubringen. Ein besonders auffälliges Beispiel für eine Gehirnwäsche ist mir in der Serie iCarly aufgefallen.
Bei iCarly produzieren zwei Freundinnen Carly und Sam einen Webcast. Darin geht es hauptsächtlich über schräge Videos, die die beiden im Internet finden aber auch Vorführungen von Freunden die lauter verrückte Sachen machen. Carly spielt dabei die schlaue liebe, die alle mögen und Sam die verrückte dumme, die ständig Ärger bekommt. Da im Webcast viel gekreischt wird, ist der Erfolg ähnlich wie bei Hannah Montana für Erwachsene nur schwer nachvollziehbar.

Über den Humor im Webcast lässt sich streiten (den Kids gefällt es). So hetzt Carly z. B. einem gleichaltrigen Jungen, der eine negative Kritik über ihren Webcast in seinen Blog schreibt, die Homeland Security auf den Hals. Dies hätte im wirklichen Leben für den armen Jungen Guantanamo oder noch Schlimmeres bedeuten können.
Besonders krass fand ich aber eine Folge, wo Carly und Sam eine lästige Lehrerin los werden wollen. Sie finden zufällig heraus, dass diese ihren MP3-Player mit Songs aus dem Internet bestückt. Nichts ungewöhnliches, aber sie erzählt, dass sie dafür nicht bezahlt. Klar dann muss es sich um CC-Musik handeln, die man frei runterladen kann. Aber so etwas existiert ja nicht in den Köpfen der Medienindustrie. Folglich ruft Carly beim FBI an und lässt die Lehrerin während des Unterrichts verhaften, wofür sie von ihren Mitschülern gefeiert wird.

Hier ist die Schlussszene mit der Verhaftung noch ausführlicher anzuschauen auf YouTube…

Im Fernsehen läuft halt doch nur Schwachsinn, denn Carly und Sam sollte klar sein, dass sie in ihrem Webcast auch jede Menge Copyright-Verstöße begehen. Geht ja auch fast gar nicht anders im Web 2.0. So bauen sie Sound- und Musik-Schnipsel aus dem Internet ein um ihren Webcast aufzupeppen. Außerdem verwenden sie Filmausschnitte, die sicherlich nicht zur Weiterverbreitung freigegeben sind.
Jeder moderne halbwegs normale Jugendliche wird wohl Verständnis dafür haben, dass man sich seine Musik aus dem Internet runterlädt.

Die offiziellen Musik-Charts geben heutzutage ja nur noch wieder, welche Zielgruppe zu doof ist P2P zu benutzen.

[UPDATE] Habe die entsprechenden Szenen bei YouTube gefunden und in den Artikel eingebaut…

Nehmen wir mal an ich hätte eine ganz tolle Geschäftsidee. Dann ist es sicherlich nicht schlecht, wenn ich am Anfang mal ein paar Proben verschenke. Dadurch werden die Leute auf mich aufmerksam und können sich von der guten Qualität meiner Ware überzeugen. Soweit so gut, aber wenn ich ihnen dann erzähle, dass sie um das Geschenk überhaupt nutzen zu können erst mal ein Gerät für über 200€ bei mir kaufen müssen, dann würden diese potentiellen Kunden sich wahrscheinlich zu recht verarscht fühlen. Trotzdem ziehen solche Maschen immer mehr Firmen im Internet durch.
So hatte ich neulich einen Gutschein für ein Fantasy-Hörbuch in meiner Computerzeitschrift, denn ich sofort mit Freude einlöste. War zwar recht kompliziert und ich musste vorher jede Menge Angaben machen, aber dann konnte ich das Hörbuch in einem proprietären Format runterladen. Was mich hätte misstrauisch machen müssen war, dass die wissen wollten welchen MP3-Player ich verwende, bevor die mir den Downloadlink anzeigten. Da habe ich aber „No-Name“ ausgewählt. Letztendlich habe ich dann aber gar keine MP3-Datei bekommen? Was ich bekam hörte sich dann im VLC-Player auch recht merkwürdig an. Also habe ich mir mal die Freude gegönnt dem Kundernservice eine Email zu schreiben.
Die Antwort lautete:
… unser Format ermöglichst es Lesezeichen zu setzen und das Buch Kapitelweise anzuhören. Selbstverständlich haben wir auch DRM in das Format integriert. Deswegen können sie die Datei nur auf unterstützten MP3-Playern und im Windows-Media-Player abspielen. Unter Linux oder mit anderen Programmen können sie die Datei leider nicht abspielen …
Die wollen also gar keine Kunden haben, sondern nur ihre speziellen minderwertigen DRM-MP3-Player verkaufen, ohne die ich deren Hörbücher gar nicht anhören kann.

Den Gipfel schoss dann aber diese als Artikel getarnte Werbung bei Golem ab: Libreka – E-Books zum kostenlosen Download
Um die mir dort „geschenkten“ eBooks überhaupt lesen zu können, muss ich mir erst mal für 249 € einen eBook-Reader kaufen.

Wenn ich in Firmen mit derartigen Geschäftsideen arbeiten würde, würde ich mir schon mal auf Verdacht einen neuen Job suchen. Bei den Managern mache ich mir keine Sorgen, die bekommen ja genug Investitionsgelder zugesteckt und können danach in der Politik oder irgendwelchen Aufsichtsräten weiterhin tolle Ideen managen.