12 comments on “Dreiste Lügen der Urheberrechtslobbyisten …

  1. Wer dachte in einer Demokratie würde offen und transparent diskutiert werden, um dann die beste Entscheidung für das Volk zu treffen, sieht sich getäuscht. Es werden in Hinterzimmern mit Lobbygruppen geheime Abkommen wie ACTA ausgehandelt, um die Macht und Geschäftsmodelle der Elite auf Kosten der Allgemeinheit weiter betreiben zu können. Verluste trägt der Steuerzahler und Gewinne werden privatisiert, so sieht es doch aus im Kapitalismus und Urheberrecht.
    Allgemeinfreie Güter wie Texte oder vom Steuerzahler finanzierte Forschungen werden von Verlagen verwertet und in private Gewinne umgewandelt …

    Es ist zum Kotzen :(

  2. 51-Tatortautoren und 100-B-Promis sprechen sich für die Verschärfung des Urheberrechts aus:
    http://www.golem.de/news/mein-kopf-gehoert-mir-100-prominente-gegen-die-piratenpartei-1204-91012.html

    Aber an die Künstler denkt wieder keiner:
    https://torrentfreak.com/5000-artists-line-up-for-a-pirate-bay-promotion-120405/

    Politiker sollten sich endlich mal wieder an ihren Auftrag erinnern und wirklich was für die Urheber tun und nicht immer nur für die Verwerter, die sich als Urheber ausgeben.

  3. In einem Punkt finde ich die Piraten heuchlerisch, nämlich wenn sie sagen, es soll nach einem Kauf wie früher getauscht werden können. Wobei sie nämlich, wenn ich es richtig sehe, den Tatbestand geflissentlich verschweigen, dass ein Tausch „früher“ dazu führte, dass man das eingetauschte Werk dann eben nicht mehr hatte, während ein Tausch „heute“ keine Konsequenzen hat, da man ja nur eine Kopie abgegeben hat. Das scheint mir schon auf eine Missachtung der Urheber hinzudeuten, z.B. einer kleinen Indie-Band, die vielleicht fette Kosten für Instrumente und Studio hatte und früher vielleicht 1000 Vinyl LPs verkauft hätte, während sie heute aufgrund Filesharing vielleicht nur 50 LP-Dateien verkauft. Wenn die Künstler und Urheber wirklich, wie behauptet, vom Filesharing profitieren, warum sind sie dann fast alle dagegen? Sollte man nicht sie selber entscheiden lassen? Es gibt doch genug freie Musik, Videos, Texte usw., die man tauschen könnte. Warum wollen die Piraten dann auch die Sachen „tauschen“, die von den Künstlern nicht freigegeben wurden? Anscheinend weil die ihnen (den Piraten und Leuten mit derselben Ansicht) besser gefallen. Warum gefallen diese Sachen ihnen besser? Weil da mehr Geld des Künstlers drinsteckt (entgangene Zeit eines denkbaren bürgerlichen Berufs, Studiokosten usw.). Man tauscht also besonders gerne Files, in denen viel Geld des Künstlers steckt, ohne dem Künstler etwas von diesem Geld zurückgeben zu wollen. Bin mal gespannt, was in den ersten Fällen passiert, wo nichtfreie Software, Musik und Bücher von Piratenmitgliedern geshared werden.

  4. @DevNull ein Unterschied zu damals ist aber die technische Qualität. Digitale Kopie lassen sich verlustfrei beliebig oft kopieren, während bei der analogen MC stets Abstriche in der Qualität hinzunehmen waren. Bereits die erste Kopie war (zumindest mit den für mich damals verfügbaren Tonbandgeräten) deutlich schlechter als das Original; an eine Zweitkopie basierend auf der ersten war nicht zu denken…

  5. Ich will das mal mit Fotokameras vergleichen. Bei den alten analogen Geräten mit Filmen, die für teures Geld entwickelt werden mussten, hat man sich schon genauer überlegt, ob das Motiv auch ein Foto wert ist; heut hält man mit seiner Digi-Cam einfach drauf und kann entweder den Schrott aussortieren oder irgendwo archivieren. Mit der Musik ist das ähnlich. Sie ist für die meisten mehr oder weniger frei verfügbar und genauso wird auch damit verfahren – wie mit einem ewig nachwachsenden Rohstoff. Seht euch mal eure Musiksammlung an und fragt euch, für was davon ihr Geld bezahlt hättet. Die Musik, die mir heilig ist, steht als CD oder Schallplatte im Schrank, der Rest sind bunte Glasperlen, die jederzeit ersetz- oder gar verzichtbar wäre.

  6. Darf ich mal ein paar unbedarfte Fragen stellen:

    – Warum bekommt der Künstler z.b. eines Liedes gerade mal durchnittlich 8 cent pro eingenommen Euro von seinem Werk?

    – Warum erhalten Konzerne, Verbände und Händler, die rein gar NICHTS zur Erschaffung des Werkes beigetragen haben den Löwenanteil?

    – Waum muss ich diese Parasiten und Schmarotzer, die alle nur die Hand aufhalten nichts kreatives oder kulturell wichtiges zustande bringen, mit meinem kärglich Arbeitslohn mitbezahlen?

    – Warum dürfen sich diese Schmarotzer geistiges Eigentum von anderen Menschen per urheberrecht dekret und fiat money aneignen und uns ausschließen von kulturellen leistungen dritter, wenn wir sie nicht bezahlen?

    -> deshalb:

    http://www.youtube.com/watch?v=niJWmdnxEFc

  7. Was ich besonders schlimm finde ist, dass Juli Zeh (Schriftstellerin und Juristin) auf der Unterstützerliste zu finden ist. Sie ist Mitautorin des Buches „Angriff auf die Freiheit“, wo sie vor dem totalen Überwachungsstaat warnt.
    Jetzt unterstützt sie aber eine verschärfung des Urheberrechts, die genau so einen Überwachungsstaat vorsieht. Alle Daten im Internet sollen kontrolliert werden, um das Kopieren von urheberrechtlich geschützten Werken zu verhindern. Das ist schon ziemlich schizophren und höchst verachtenswert.
    Hat sie das Buch nur geschrieben, um Geld zu machen? Steht sie gar nicht hinter den Thesen und Warnungen in ihrem Buch? Eine sehr bemitleidenswerte wahrscheinlich völlig verwirrte Frau :(

  8. Na, mutmaßliche Terroristen, Steuerhinterzieher und Antisemiten sind wir ja auch bereits wenn man in der BRD GmbH gegen das Establisment (siehe z.Zt gerade mal Günther Grass) aufmuckt, warum nicht auch noch Urheberrechtsverbrecher…. :-)

    wie sagte der heilige Augustinus noch so schön:

    „Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande“

  9. Ich finde es sehr gut, daß sich die Piraten mit dem URHEBERRECHT beschäftigen. Hier im vorliegenden Beitrag ist sehr gut der Unterschied zum VERWERTER-RECHT herausgearbeitet und die Prob lematik, daß die eigentlichen GEISTIGEN SCHÖPFER eines Bildes, eines Musikstückes, eines Textes…viel ZU KURZ KOMMEN, was das Entgelt für die Leistung betrifft, und die VERWERTER die eigentlichen Gewinner sind, und noch dazu mittels LOBBYISTEN bei faulen Politikern Gesetze durchdrücken, die die Allgemeinheit der FREIHEIT berauben nicht nur im Internet.

    Es müßte heute programmtechnisch möglich sein (eine Aufforderung zur Äußerung von gewieften Programmierern unter den Piraten…), den SCHÖPFERN von künstlerischen Werken pro Nutzung einen GERECHTEN GELDWERT zukommen zu lassen, eventuell sogar unter Umgehung der lästigen und GIERIGEN VERWERTUNGSGESELLSCHAFTEN…

    Zu idealistisch meine Meinung ???

  10. Hier ein Ausschnitt aus dem ZDF login chat, bei dem sie dann noch mitmachte:

    Gast1488 (Gast): Hallo Marina: Wie sollen noch CDs / Downloads verkauft werden, wenn (private) Tauschbörsen legal werden?
    Marina Weisband: Ja, CDs soll es auch weiter geben. Jedem, wie er möchte.

    Das ist ja wohl schon typische Politikersprache. Nicht auf die Frage eingehen (auf das in der Frage definierte Problem), sondern ausweichend drumherumlabern. Aber damit ist auch der Standpunkt ganz klar dargelegt: Die Piraten wollen offensichtlich die Urheber und Kreativen NOCH MEHR abzocken als es die Verwerter schon tun. Während die Verwerter den Kreativen zumindest etwas abgeben, sofern sie sie publizieren oder vertreiben, wollen die Piraten ihnen gar nichts mehr geben (ihre Produkte umsonst haben).

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