Ohne die Piratenpartei wäre der Kampf um die Reform des Urheberrechts schon lange politisch verloren. Seit den 70ern kämpft die übermächtige Urheberrechtslobby mit den immer gleichen falschen Argumenten für eine Verschärfung. Obwohl es nie nennenswerte Umsatzeinbussen in der Verwertungsindustrie gab, werden sie nicht Müde zu behaupten, der Untergang des Abendlandes und seiner Kultur ständen kurz bevor. Leider herrschen auch seit den 70ern immer die gleichen korrupten Politiker, die sich gerne von Lobbyisten beeinflussen lassen. Diese Politiker sind nur an ihrer eigenen Überversorgung interessiert und nicht ihrer Verantwortung für das Volk.
Unterschied zwischen Urhebern und Verwertern
Den meisten Beteiligten an der Diskussion um das Urheberrecht ist dabei nicht einmal der Unterschied zwischen Urhebern und Verwertern bewusst. So ließen sich 51-Tatortautoren, die Urheber sind, von den Verwertern als Geiseln nehmen und für deren Interessen einspannen. Von verlängerten oder verschärften Urheberrechten haben die Autoren (Urheber) aber gar nichts. Haben sie doch ihre Rechte bereits über Knebelverträge bis weit nach ihrem Tod abgetreten. Wie kann eine Verlängerung der Urheberrechte so noch dafür sorgen, dass neue Werke entstehen, wenn das Geld gar nicht bei den Urhebern sondern bei den Verwertern ankommt?
Dreiste Lügen statt sachliche Diskussion
Wie gesagt muss man sich bei unserer Regierung nicht besonders anstrengen und kann die gleichen Lügen seit den 70ern immer wiederholen. Auch die Presse ist eher am Leistungsschutzrecht interessiert und nicht an einer vernünftigen Berichterstattung zu dem Thema.
Deswegen möchte ich hier einige der dreistesten Lügen der Lobbyisten klarstellen, die ich auf HORIZONT.NET gefunden habe.
Frank Dopheide (Chairman Deutsche Markenarbeit und Scholz & Friends) gibt dort unter anderem zum Besten:
Denn mit Ideenreichtum ist aus dem Land der Dichter und Denker die Heimat der Ingenieure und Erfinder geworden.
Richtigstellung: Nur aufgrund des damals laschen Urheberrechts, konnte Deutschland überhaupt zum Land der Dichter und Denker werden. Weil man deutsche Bücher und Kultur so leicht kopieren konnte, breiteten sie sich über ganz Europa aus und wurden als Quelle der Inspiration genutzt. England hatte zu diesem Zeitpunkt schon ein Urheberrecht und der Markt entwickelte sich genau gegenteilig. Urheber und Verleger in England verdienten viel weniger an ihren Büchern als die Deutschen. Alles dies ist nachzulesen in dem Buch „Geschichte und Wesen des Urheberrechts“ von Eckhard Höffner. Hätten wir also schon damals die Trottel der Urheberrechtslobbyisten gehabt, wäre Deutschland niemals zu dem geworden was es heute ist.
Philipp Welte (Vorstand Hubert Burda Media) schreibt:
Die schleichende Demontage des Urheberrechts durch den parasitären Missbrauch teurer Inhalte bedroht das Fundament unserer Kreativwirtschaft und setzt bedeutende Funktionen in unserer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft leichtfertig aufs Spiel.
Richtigstellung: Diese Aussage würde ich als antidemokratisch bezeichnen. Gerade durch die Verschärfung des Urheberrechts wird unsere demokratische Gesellschaft leichtfertig zerstört. Das Urheberrecht wird dazu missbraucht Künstler im Mainstream auszubeuten und alternative Kunstrichtungen zu unterdrücken. So fließen Millionen an Kunstförderung in Staatsopern oder Elbphilharmonie, aber bei den eigentlichen Künstlern kommt nichts an. Alternative Kunstrichtungen, wie die Mixszene oder freie Webradios werden kaputt geklagt.
Schlimmer noch fordern die Urheberrechtslobbyisten doch die Aufhebung von Grund- und Menschenrechten. Sie wollen, dass der Internetverkehr kontrolliert wird, um den Austausch von urheberrechtlich geschützten Dateien zu verhindern. Eine Zensurinfrastruktur nach chinesischem Vorbild, die beliebig missbraucht werden kann.
Zusammengefasst ist genau das Gegenteil der Aussage von Philipp Welte wahr.
Bernd Buchholz (Vorstandsvorsitzender Gruner + Jahr) ist der Meinung:
Wir müssen einer Mentalität entgegentreten, nach der es sich im Internet um einen rechtsfreien Raum handelt. Und so wie ein Konsument schon in der Offline-Welt zum Eigengebrauch zum Beispiel Musikstücke erwerben und diese dann natürlich auf einer Party einsetzen und anderen vorspielen konnte, so wenig durfte er auch schon früher damit dann kommerzielle Partys veranstalten und unter Ausnutzung fremder Rechte sein Geschäftsmodell etablieren. Genau darum, um nicht mehr und nicht weniger geht es auch beim Leistungsschutzrecht für Verlage. Es geht auch darum, für die digitale Transformation unserer Geschäfte einen sicheren Rechtsrahmen zu haben.
Richtigstellung: Eine typische Troll-Aussage, die alles verdreht und in der nichts richtig ist.
Das Internet ist kein „rechtsfreier Raum“ – alle Offline-Gesetze gelten auch im Internet. Das Internet ist im Gegenteil sogar überreguliert, weil Politiker den Schwachsinn vom „rechtsfreien Raum“ glauben.
Der Eigengebrauch soll also straffrei bleiben, wie gnädig. Nur warum sollen dann Schüler und Studenten, die ohne Gewinnabsicht Tauschbörsen verwenden, kriminalisiert werden? Warum gibt es dann eine Abmahn-Industrie? Doch wohl nur, weil die Urheberrechtslobbyisten gerade nicht zwischen Gewerblichen- und Privaten-Kopien unterscheiden!
Das Leistungsschutzrecht ist eine antidemokratische Forderung und total unsinnig.
Wenn Bernd Buchholz sagt, dass er einen sicheren Rechtsrahmen für seine digitalen Geschäfte will, dann meint er, dass er sein veraltetes Geschäftsmodell aus dem analogen Zeitalter ins digitale retten will, ohne Rücksicht auf Verluste.
Michael Konken (Vorsitzender Deutscher Journalisten-Verband) reimt sich zusammen:
Wer glaubt und fordert, geistige Werke müsse es zum Nulltarif für alle geben, gräbt den kreativen Berufen das Grab. Denn ob es den Befürwortern der Null-Euro-Lösung passt oder nicht: Viele Tausend Menschen in Deutschland, darunter rund 25.000 freie Journalistinnen und Journalisten, müssen von ihren Texten, Bildern und Filmen leben. Das Letzte, was wir brauchen, ist ein Journalismus, der nur noch als Hobby in der Freizeit betrieben würde, weil die Journalisten anderweitig Geld verdienen müssten.
Richtigstellung: Niemand fordert, dass im Internet alles umsonst sein muss. Davon gehen die Verleger nur immer aus, weil sie zu dämlich sind vernünftige Geschäftsmodelle zu etablieren. Ebenso falsch ist es, dass die Journalisten darunter leiden. Diese treten über Knebelverträge sämtliche Verwertungsrechte ihrer Texte an die Verlage ab. Somit sind sie also schon entlohnt, wenn sie ihren Text an den Verlag übermitteln. Alles was der Verlag an dem Text verdient, kommt den Journalisten nicht zu gute.
Der letzte Satz in der Aussage sagt doch nur aus, dass man ein starkes Urheberrecht braucht, um Blogger verklagen zu können, die sonst zu einer Konkurrenz für den etablierten Journalismus werden könnten. Leider wurde das Urheberrecht schon häufig missbraucht, um Kritiken in Blogs aus dem Internet zu klagen.
Helmut Thoma (Ex-Chef von RTL und Medienberater) erdreistet sich zu folgender Aussage:
Kein Mensch arbeitet, wenn er keine Belohnung bekommt. Das Kapital im kreativen Bereich ist das geistige Eigentum, das künftig besser geschützt werden muss. Das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Bislang gibt es noch keinen sicheren Weg, den Diebstahl geistigen Eigentums zu verhindern. Heute können Filme in wenigen Minuten illegal heruntergeladen werden. Wir müssen daran arbeiten, besser und effektiver die Urheberrechte zu schützen oder neue digitale Verwertungsformen aufzubauen.
Richtigstellung: Keine Arbeit ohne Lohn? Warum ziehen dann Mütter Kinder groß? Warum gibt es dann das Ehrenamt?
DRM (Digitales-Restriktions-Management) war ja auch eine selten dämliche Totgeburt der Industrie. Im Internet weiß man längst: „Kopieren ist kein Diebstahl!“ [1]
Im Endeffekt fordert auch Helmut Thoma schärfere Gesetze um veraltete Geschäftsmodelle zu retten, weil sonst Firmen wie Google oder Apple mit neuen Geschäftsmodellen den Gewinn abschöpfen.
Helmut Heinen (Präsident des Bundes Deutscher Zeitungsverleger) ließ sich zu folgendem Zitat hinreißen:
Wenn Urheber und Werkmittler, wie zum Beispiel Verlage, ihrer Leistungen beraubt werden, kann keine vielfältige Medienlandschaft existieren. Der Schutz des geistigen Eigentums ist eine zivilisatorische Errungenschaft – wie die Demokratie.
Richtigstellung: Wieso werden die größten Versager immer gleich Präsident? Verlage sind eben keine Urheber sondern Verwerter. Nicht sie sondern die Autoren werden ihrer Leistungen durch Knebelverträge beraubt. Ein zu strenges Urheberrecht verhindert eine vielfältige Medienlandschaft, wie Höffner in seinem Buch schreibt (s.o.). Die Demokratie wurde von den Griechen in der Antike erfunden. Das geistige Eigentum ist eine Erfindung, die rein gar nichts mit der Demokratie zu tun hat und neuerem Datums ist. Reales und geistiges Eigentum gleichzusetzen ist wahrscheinlich ein Verbrechen, dass gegen demokratische Prinzipien verstößt.
Thomas Middelhoff (Investor und Ex-Chef von Bertelsmann) ist im Web 1.0 Zeitalter hängen geblieben:
Es widerspricht dem Prinzip des Rechts am geistigen Eigentum, wenn von den Piraten die Forderung nach freier Nutzung sämtlicher kreativer und gedanklicher Leistungen im Internet aufgestellt wird. Seit Beginn des Web 1.0 war den treibenden Kräften klar, dass Liberalität bei der Ausgestaltung des Internets einhergehen muss mit dem Schutz des Rechts am geistigen Eigentum. Eine Freigabe aller Rechte würde am Zeitstrahl zu einer Verödung des Internets führen: Inhalte, die von Künstlern, Medienschaffenden, Geisteswissenschaftlern mitentwickelt werden, würden zu anderen Plattformen abwandern.
Richtigstellung: Die Piratenpartei hat nie eine kostenlose Nutzung sämtlicher Internetleistungen gefordert. Sie fordert lediglich den Erhalt der Privatkopie auch im digitalen Zeitalter.
Eine Verödung im Internet würde gerade ein zu striktes Urheberrecht heraufbeschwören. Wenn niemand sich mehr traut Artikel zu zitieren, wären mit einem Schlag viele lesenswerte Blogs Geschichte. Zugang zu den Inhalten im Netz hätte nur noch eine reiche Elite, die sich den Zugang auch leisten kann.
Es gibt Studien, die belegen, dass Tauschbörsennutzer bessere Kunden der Medienindustrie sind. Herr Middelhoff schadet sich mit seiner Forderung also selber und muss vor seiner eigenen Dummheit geschützt werden, um weiterhin Geschäfte machen zu können.
Dietmar Karpinsk (Geschäftsführender Gesellschafter KNSK) erblödet sich zu folgendem:
Natürlich gibt es ein geistiges Eigentum. Natürlich gehören Ideen Menschen und Unternehmen. Und natürlich wird die Piraten-Partei mit ihren Themen schon bald wieder unter fünf Prozent landen.
Richtigstellung: Auf so viel geistigen Dünnschiss kann man nur antworten: Natürlich nicht!
Lothar Leonhard (Chairman Ogilvy & Mather) meint:
Piraten sind Freibeuter. Ihre Beute ist der Besitz anderer. Wer das Recht auf Eigentum infrage stellt, will eine andere Gesellschaft. Hier ist der Gesetzgeber gefragt. Und es bleibt zu hoffen, dass die Rechtssicherheit nicht aufgegeben wird zugunsten populistischer Annäherungen an einen populären Trend.
Richtigstellung: Piraten sind auch Demokraten und Umweltschützer. Wer infrage stellt, dass das Urheberrecht im digitalen Zeitalter nicht reformiert gehört, will nur sein veraltetes Geschäftsmodell retten und unsere Kinder kriminalisieren.
Wen wähle ich da lieber, die Piratenpartei oder die von Lobbyisten gesteuerten etablierten Parteien?
Wer dachte in einer Demokratie würde offen und transparent diskutiert werden, um dann die beste Entscheidung für das Volk zu treffen, sieht sich getäuscht. Es werden in Hinterzimmern mit Lobbygruppen geheime Abkommen wie ACTA ausgehandelt, um die Macht und Geschäftsmodelle der Elite auf Kosten der Allgemeinheit weiter betreiben zu können. Verluste trägt der Steuerzahler und Gewinne werden privatisiert, so sieht es doch aus im Kapitalismus und Urheberrecht.
Allgemeinfreie Güter wie Texte oder vom Steuerzahler finanzierte Forschungen werden von Verlagen verwertet und in private Gewinne umgewandelt …
Es ist zum Kotzen
51-Tatortautoren und 100-B-Promis sprechen sich für die Verschärfung des Urheberrechts aus:
http://www.golem.de/news/mein-kopf-gehoert-mir-100-prominente-gegen-die-piratenpartei-1204-91012.html
Aber an die Künstler denkt wieder keiner:
https://torrentfreak.com/5000-artists-line-up-for-a-pirate-bay-promotion-120405/
Politiker sollten sich endlich mal wieder an ihren Auftrag erinnern und wirklich was für die Urheber tun und nicht immer nur für die Verwerter, die sich als Urheber ausgeben.
In einem Punkt finde ich die Piraten heuchlerisch, nämlich wenn sie sagen, es soll nach einem Kauf wie früher getauscht werden können. Wobei sie nämlich, wenn ich es richtig sehe, den Tatbestand geflissentlich verschweigen, dass ein Tausch „früher“ dazu führte, dass man das eingetauschte Werk dann eben nicht mehr hatte, während ein Tausch „heute“ keine Konsequenzen hat, da man ja nur eine Kopie abgegeben hat. Das scheint mir schon auf eine Missachtung der Urheber hinzudeuten, z.B. einer kleinen Indie-Band, die vielleicht fette Kosten für Instrumente und Studio hatte und früher vielleicht 1000 Vinyl LPs verkauft hätte, während sie heute aufgrund Filesharing vielleicht nur 50 LP-Dateien verkauft. Wenn die Künstler und Urheber wirklich, wie behauptet, vom Filesharing profitieren, warum sind sie dann fast alle dagegen? Sollte man nicht sie selber entscheiden lassen? Es gibt doch genug freie Musik, Videos, Texte usw., die man tauschen könnte. Warum wollen die Piraten dann auch die Sachen „tauschen“, die von den Künstlern nicht freigegeben wurden? Anscheinend weil die ihnen (den Piraten und Leuten mit derselben Ansicht) besser gefallen. Warum gefallen diese Sachen ihnen besser? Weil da mehr Geld des Künstlers drinsteckt (entgangene Zeit eines denkbaren bürgerlichen Berufs, Studiokosten usw.). Man tauscht also besonders gerne Files, in denen viel Geld des Künstlers steckt, ohne dem Künstler etwas von diesem Geld zurückgeben zu wollen. Bin mal gespannt, was in den ersten Fällen passiert, wo nichtfreie Software, Musik und Bücher von Piratenmitgliedern geshared werden.
Ein Armutszeugnis was eine Wirtschaftszeitung da abgeliefert hat:
http://www.neunetz.com/2012/04/05/handelsblatt-startet-frontalangriff-auf-strohmaenner/
@Agent_Smith
Man konnte doch auch schon früher seine LP auf Kassetten kopieren und schon damals wurde der Tod der Musikindustrie deswegen herbeigefaselt. Die selben alten Argumente, die heute immer noch nicht stimmen:
http://ovablastic.blogspot.de/2011/10/home-taping-is-killing-record-industry.html
@DevNull ein Unterschied zu damals ist aber die technische Qualität. Digitale Kopie lassen sich verlustfrei beliebig oft kopieren, während bei der analogen MC stets Abstriche in der Qualität hinzunehmen waren. Bereits die erste Kopie war (zumindest mit den für mich damals verfügbaren Tonbandgeräten) deutlich schlechter als das Original; an eine Zweitkopie basierend auf der ersten war nicht zu denken…
Ich will das mal mit Fotokameras vergleichen. Bei den alten analogen Geräten mit Filmen, die für teures Geld entwickelt werden mussten, hat man sich schon genauer überlegt, ob das Motiv auch ein Foto wert ist; heut hält man mit seiner Digi-Cam einfach drauf und kann entweder den Schrott aussortieren oder irgendwo archivieren. Mit der Musik ist das ähnlich. Sie ist für die meisten mehr oder weniger frei verfügbar und genauso wird auch damit verfahren – wie mit einem ewig nachwachsenden Rohstoff. Seht euch mal eure Musiksammlung an und fragt euch, für was davon ihr Geld bezahlt hättet. Die Musik, die mir heilig ist, steht als CD oder Schallplatte im Schrank, der Rest sind bunte Glasperlen, die jederzeit ersetz- oder gar verzichtbar wäre.
Darf ich mal ein paar unbedarfte Fragen stellen:
– Warum bekommt der Künstler z.b. eines Liedes gerade mal durchnittlich 8 cent pro eingenommen Euro von seinem Werk?
– Warum erhalten Konzerne, Verbände und Händler, die rein gar NICHTS zur Erschaffung des Werkes beigetragen haben den Löwenanteil?
– Waum muss ich diese Parasiten und Schmarotzer, die alle nur die Hand aufhalten nichts kreatives oder kulturell wichtiges zustande bringen, mit meinem kärglich Arbeitslohn mitbezahlen?
– Warum dürfen sich diese Schmarotzer geistiges Eigentum von anderen Menschen per urheberrecht dekret und fiat money aneignen und uns ausschließen von kulturellen leistungen dritter, wenn wir sie nicht bezahlen?
-> deshalb:
http://www.youtube.com/watch?v=niJWmdnxEFc
Interessant ist auch, was man dort dazu lesen kann:
https://piratstefan.wordpress.com/2012/04/06/demokratie-missverstanden/
und
https://piratstefan.wordpress.com/2012/03/31/drei-denkfehler-in-der-urheberrechtsdebatte/
(beim zweiten Artikel besonders Punkt drei – das Argument wird viel zu selten genannt)
Was ich besonders schlimm finde ist, dass Juli Zeh (Schriftstellerin und Juristin) auf der Unterstützerliste zu finden ist. Sie ist Mitautorin des Buches „Angriff auf die Freiheit“, wo sie vor dem totalen Überwachungsstaat warnt.
Jetzt unterstützt sie aber eine verschärfung des Urheberrechts, die genau so einen Überwachungsstaat vorsieht. Alle Daten im Internet sollen kontrolliert werden, um das Kopieren von urheberrechtlich geschützten Werken zu verhindern. Das ist schon ziemlich schizophren und höchst verachtenswert.
Hat sie das Buch nur geschrieben, um Geld zu machen? Steht sie gar nicht hinter den Thesen und Warnungen in ihrem Buch? Eine sehr bemitleidenswerte wahrscheinlich völlig verwirrte Frau
Na, mutmaßliche Terroristen, Steuerhinterzieher und Antisemiten sind wir ja auch bereits wenn man in der BRD GmbH gegen das Establisment (siehe z.Zt gerade mal Günther Grass) aufmuckt, warum nicht auch noch Urheberrechtsverbrecher….
wie sagte der heilige Augustinus noch so schön:
„Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande“
Ich finde es sehr gut, daß sich die Piraten mit dem URHEBERRECHT beschäftigen. Hier im vorliegenden Beitrag ist sehr gut der Unterschied zum VERWERTER-RECHT herausgearbeitet und die Prob lematik, daß die eigentlichen GEISTIGEN SCHÖPFER eines Bildes, eines Musikstückes, eines Textes…viel ZU KURZ KOMMEN, was das Entgelt für die Leistung betrifft, und die VERWERTER die eigentlichen Gewinner sind, und noch dazu mittels LOBBYISTEN bei faulen Politikern Gesetze durchdrücken, die die Allgemeinheit der FREIHEIT berauben nicht nur im Internet.
Es müßte heute programmtechnisch möglich sein (eine Aufforderung zur Äußerung von gewieften Programmierern unter den Piraten…), den SCHÖPFERN von künstlerischen Werken pro Nutzung einen GERECHTEN GELDWERT zukommen zu lassen, eventuell sogar unter Umgehung der lästigen und GIERIGEN VERWERTUNGSGESELLSCHAFTEN…
Zu idealistisch meine Meinung ???
Hier ein Ausschnitt aus dem ZDF login chat, bei dem sie dann noch mitmachte:
Gast1488 (Gast): Hallo Marina: Wie sollen noch CDs / Downloads verkauft werden, wenn (private) Tauschbörsen legal werden?
Marina Weisband: Ja, CDs soll es auch weiter geben. Jedem, wie er möchte.
Das ist ja wohl schon typische Politikersprache. Nicht auf die Frage eingehen (auf das in der Frage definierte Problem), sondern ausweichend drumherumlabern. Aber damit ist auch der Standpunkt ganz klar dargelegt: Die Piraten wollen offensichtlich die Urheber und Kreativen NOCH MEHR abzocken als es die Verwerter schon tun. Während die Verwerter den Kreativen zumindest etwas abgeben, sofern sie sie publizieren oder vertreiben, wollen die Piraten ihnen gar nichts mehr geben (ihre Produkte umsonst haben).