Bei einer Zeitung, die sich hauptsächlich durch die Anzeigenkunden finanziert, hat man immer ein Problem. Produkte die viel über Anzeigen beworben werden sind häufig minderwertiger, da die Firmen das Geld nicht in die Produkte stecken sondern lieber in die Werbung. Nun war es schon immer so, dass Zeitungen gewillt sind über Produkte von Anzeigen-Kunden sehr positiv zu berichten. Macht ja auch keinen Sinn für einen neuen Volkswagen zu werben, wenn daneben steht, dass sich Volkswagen nicht um den Klimaschutz bemüht. Wie weit man gehen kann, um seine mutmaßlichen Anzeigenkunden besser aussehen zu lassen, zeigt uns die Computer-Bild mit manipulierten Tests. In dem Beispiel wurden Email-Dienste getestet und wer seinen Kunden 1 Gigabyte Speicherplatz anbietet erhält die gute Note 1,5. Wer hingen nur 1024 Megabyte anbietet erhält die mittlere Note 4,0.
„Moment mal!“, sagt da der Nerd6, „1024 Megabyte sind doch genau 1 Gigabyte?“
Bedauerlicher Fehler oder bedauerliche Absicht? Wer weiß das schon so genau bei der Zielgruppe von Computer-Bild, die sowas garantiert nicht bemerkt …
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Guten Tag !
Guter Hinweis für viele Menschen um uns herum ! –
Der Hintergrund in diesem Blog-Gebilde macht mich doch ziemlich „schwindelig“ …
Genau genommen sind 1024 Megabyte eigentlich nicht 1 Gigabyte, sondern 1 Gibibyte. 1000 Megabyte wären 1 Gigabyte. Mega und Giga sind 1000er-Zahlen, nicht 1024er.
Wie oft ist Dir schon aufgefallen, dass Du grundsätzlich weniger Speicherplatz zur Verfügung hast als auf der Packung des Produktes steht? Das liegt daran, dass Mega, Giga, Tera usw. von den Herstellern angegeben werden, der Computer aber nicht in 1000, sondern in 1024 rechnet. Es fehlen also reale 24 bytes und das summiert sich bei heutigem Speicherplatz so stark, dass einem bei größeren Platten 100 GB fehlen können.
1000 Byte sind also 1 Kilobyte (KB)
Für den PC korrekt, im Sinne des Binärcodes (1 byte = 8 bit), sind aber 1024 Byte = 1 Kibibyte (KiB)
Hier ist eine kleine Tabelle, die das gut veranschaulicht: https://de.wikipedia.org/wiki/Byte#Vergleich
Dass sich darüber niemand aufregt, liegt nur daran, dass man sich dran gewöhnt hat… Und natürlich benutzt es dadurch heute jeder falsch. Oder fast jeder. Ich versuche zurzeit, mich umzugewöhnen. Es hilft sehr, dass Ubuntu Linux die korrekten Maßangaben anzeigt.
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Ich glaube @Bonsaiheld hat da eine richtige Verschwörung aufgedeckt!
Wir sollten nicht nur unser Geld von den Banken sondern auch die fehlenden Bytes zurückfordern. Schließlich haben wir für alles bezahlt!
@Neon: Wo siehst Du da bitte eine Verschwörung? Schon mal was von Kartellen gehört? Oder auch nur von simpelsten Marketing-Gags? Pack die Verschwörungskeule bloß wieder ein – die verhindert nur jede Diskussion. Wie mir sowas auf den Geist geht…
Der Grund, warum das so gemacht wird, ist schlichte Verkaufspsychologie. 1000 GB (1 TB) sehen einfach nach mehr aus als ~900 GiB (0,9 TiB) und daher verkauft es sich mit der GB-Angabe einfach besser. Für den PC ist beides genau das gleiche. Und heute machen das alle Hersteller aufgrund des Mitbewerberzwangs.
Zusammengefasst: Es *fehlen* keine Bytes in dem Sinn, sondern es wird bloß aus verkaufspsychologischen Gründen eine andere (irreführende) Messeinheit genommen, um größere (=ansehnlichere) Zahlen darzustellen. Im übrigen ging es genau um solche Tricks in diesem Blogbeitrag hier.
Lieber @Bonsaiheld ich wollte dich mit meinem zynischen Komentar nicht angreifen oder lächerlich machen. Mir stinkt es auch gewaltig, dass die im Supermarkt ständig größere Verpackungen einführen die mehr Müll verursachen und der Inhalt wird immer kleiner, weil der meiste Platz innerhalb der Verpackung nur Luft ist. Wir werden doch von der Wirtschaft ständig verarscht und für dumm verkauft.