Den Weltfrieden würde eine Wiedervereinigung Koreas sicher voran bringen aber trotz vieler vergangener Jahrzehnte seit dem Koreakrieg brodelt der Konflikt heute mehr den je. Dabei wird in den westlichen Medien die nordkoreanische Diktatur ganz klar als unbelehrbarer Aggressor dargestellt, der ein Problem für den Weltfrieden darstellt. In diesem Blogartikel wollen wir die Vorwürfe, die überwiegend von den USA an Nordkorea adressiert werden, analysieren. Die Betrachtung ist theoretischer Natur, da aus naheliegenden Gründen in Nordkorea nicht Vorort rechergiert werden kann.
Vorwurf Nr. 1 – Atomwaffen stellen eine Bedrohung für den Weltfrieden dar!
Wenn diese Atomwaffen, die bislang nur von den USA jemals in einem Krieg eingesetzt wurden, eine solche Bedrohung darstellen, warum werden sie dann immer noch nicht geächtet?
Für Nordkorea endete mit Zusammenbruch der UdSSR der Schutz durch ihren Atomschild und sie begannen mit einem eigenen Atomprogramm. Spätestens der völkerrechtswidrige Angriff der USA auf den Irak ohne UN-Mandat beweist, dass man sich ohne Atomwaffen nicht vor den USA schützen kann. Somit ist die Atomwaffe eine Verteidigungswaffe, die vor der Einmischung durch die USA, zum Nachteil des eigenen Landes, schützt.
Rückblickend betrachtet war die Atomwaffe der Garant für den Frieden im kalten Krieg. Es gab keinen direkten Krieg zwischen den Supermächten wegen der Atomwaffen. Es wäre natürlich schön wenn wir Frieden auch ohne Atomwaffen auf diesem Planeten hätten nur leider ist dem nicht so. Länder die über Atomwaffen verfügen, können sich sicher sein, dass ihr Abschreckungspotential sie vor einem Angriffskrieg schützt.
Vorwurf Nr. 2 – Hungern für ein militärisches Atomprogramm ist unmenschlich!
Ohne Frage, so ist es! Nur müssen wir uns fragen, ob denn Hungern für den Euro in Ordnung ist? In Griechenland steigt die Jugendarbeitslosigkeit wegen der Sparpolitik der EU gerade auf über 60%. Trotzdem investiert Griechenland die wenigen verbliebenen Haushaltsmittel weiterhin im Militärbereich. Es werden weiterhin Rüstungsgüter [1] angeschafft während Renten gekürzt werden und auf Kosten der Gesundheit gespart wird.
Aus den USA hat man noch nie gehört, dass die Regierung verlauten ließ, dass keine weiteren Tarnkappenbomber angeschafft werden, bis nicht eine Gesundheitsversicherung für alle eingeführt wurde, das Problem mit dem sozialen Wohnungsbau gelöst wurde oder niemand mehr von Essensgutscheinen abhängig ist?
Vorwurf Nr. 3 – Nordkorea ist keine Demokratie und missachtet die Menschenrechte!
Wenn die USA wirklich Diktaturen bekämpfen wollten, hätten sie viel zu tun. Angefangen bei ihren besten Verbündeten in der Golf-Region mit Saudi-Arabien und Bahrein bis hin zu den Diktaturen im Norden Afghanistans über die die Nachschubwege der NATO laufen.
Menschenrechte werden von den USA nur dann eingefordert, wenn sie ihnen politisch nutzen. Gegenüber sich selbst sind die USA mit Blick auf die Menschenrechte blind. Sie haben einen Krieg ohne UN-Mandat gegen den Irak geführt, inhaftieren ohne Gerichtsverhandlung Terrorverdächtige in Guantanamo und foltern sie und weil dies zu teuer ist, werden Verdächtige jetzt kostengünstiger mit Drohnen hingerichtet.
Fazit
Soll man Nordkorea vorwerfen, dass seine Führung um den Machterhalt kämpft? Welche Regierung macht dies nicht?
Nordkorea hat sich schon mehrfach auf Verhandlungen mit dem USA eingelassen und sogar UN-Beobachter ins Land gelassen. Dabei wurde ausgetestet, ob man Nordkorea die zivile Nutzung von Technologie gestatten würde. Als dann ein Satellit in die Umlaufbahn geschossen wurde, kamen gleich wieder kritische Stimmen aus den USA, dass man die Raketentechnologie auch militärisch nutzen könnte. Dieses Argument trifft aber auf viele Sachen zu. Für Nordkorea war es der Beweis, dass die USA das Land niemals in Ruhe lassen und immer einen Kritikpunkt finden egal was gemacht wird. Wie soll man mit einer Supermacht verhandeln, die einem keinen Spielraum lässt und nur ihre eigenen Interessen und Deutung der Dinge zulässt?