Bei YouTube bin ich über dieses Video gestolpert, wo zwei Schülerinnen erzählen, wie sie ihre Lehrer auf Verschwörungstheorien rund um das AIDS-Virus angesprochen haben und daraufhin von den Lehrern gemobbt wurden.
Zunächst einmal die Existenz des Aids-Virus anzuzweifeln ist eine Verschwörungstheorie [1], die von der gängigen Lehrmeinung abweicht. Im weiteren berufen sich die beiden Schülerinnen auf die bayrische Verfassung, weswegen ich annehme, dass sie in Bayern zur Schule gehen. Leider funktioniert Bayern etwas anders, als der eher demokratisch und rechtsstaatlich geprägte Rest von Deutschland.
Die Beiden teilen jetzt ihre Verschwörungstheorien auf der Pflichtveranstaltung über AIDS mit und die Lehrkräfte sagen wahrscheinlich, dass das blanker Unsinn ist und sie nicht so einen Schwachsinn im Unterricht sagen dürfen. Woraufhin die beiden Schülerinnen dann Flugblätter verteilen und sie deswegen immer mehr Ärger mit den Lehrern bekommen. Dann wenden die Lehrer einen gemeinen Trick an und erzählen der Klassengemeinschaft, dass sie bei weiteren Ungehorsam der beiden Schülerinnen die Klasse als Ganzes bestrafen werden. Daraufhin werden die Beiden dann innerhalb der Klassengemeinschaft isoliert und gemobbt. Dies führt dazu, dass beide ihre Schule abbrechen und die Eine in psychologische Behandlung muss.
An einer vernünftigen Schule wäre der Vorfall anders verlaufen.
Die Lehrer hätten ein wenig Verständnis gezeigt und eventuell als Kompromiss gelten lassen, dass die gängige Lehrmeinung durchaus Interpretationsspielraum lässt und der AIDS-Virus ungewöhnlich ist und noch nicht vollständig erforscht wurde, was ja auch das fehlen einer zuverlässigen Behandlungsmethode zeigt. Dadurch wäre die ganze Sache wahrscheinlich nicht in dem Ausmaß eskaliert.
Engagierte Lehrer hätten sich vielleicht bemüht einen Mediziner aus dem AIDS-Forschungsbereich an die Schule einzuladen und dann eine Diskussionsveranstaltung abgehalten. So hätte eine Fachkraft mit dem notwendigen Hintergrundwissen, erklären können, wo es Spekulationsspielraum gibt und wo sich die Forschung ziemlich sicher ist.
Überlebenstipps in der Schule.
Sei kritisch, sei wachsam, aber sei auch schlau. Wenn du zu sehr auf die Barrikaden gehst, müssen sie dich früher oder später fertig machen, weil sie einen ruhigen Schulbetrieb ohne Störenfriede wollen. Allein und als Schüler wird man das System nicht ändern können, allenfalls manipulieren.
Deswegen bei Verschwörungstheorien immer nur Fragen stellen und nie erklären wie es wirklich ist. Der Lehrer soll durch die Fragen selber zum Nachdenken angeregt werden oder auf Widersprüche aufmerksam gemacht werden. Ist der Lehrer fit, wird er sich schlau machen, für die nächste Unterrichtsstunde. Wenn nicht, ist es sowieso hoffnungslos.
Verteile deine Flugblätter in der Fußgängerzone aber nie an der Schule. Dafür sind schon mal welche hingerichtet worden.
Versuche den Unterricht und die Lehrer zu manipulieren.
Die Manipulation sollte man nur bei schlechten Lehrern oder langweiligen schlecht vorbereiteten Unterricht anwenden. Gute Lehrer kann man damit frustrieren, was ja eher kontraproduktiv ist, da man von ihnen am meisten lernen kann.
Meine Klassengemeinschaft hat sehr gerne aktuelle politische Themen im Unterricht angesprochen, wobei man die auf das Fach abstimmen muss. Im Chemieunterricht kann man eher Umweltthemen ansprechen, im Deutschunterricht fast alles und bei Mathe mehr so Wirtschafts- und Finanzsachen. Wenn man das geschickt in den Unterricht einbaut, diskutiert man bis zum Ende der Stunde nur noch über dieses Thema und nicht mehr über den Unterrichtstoff.