Aussschreibung

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Bei der Korruption gibt es zwei Seiten, die diese kriminelle Handlung ermöglichen. Die eine Seite bietet Zuwendungen, häufig in der Form von Geld, an. Auf der anderen Seite braucht es jemanden, der diese Zuwendung dann annimmt. Beide Seiten machen sich strafbar und ermöglichen dadurch einen Sumpf der Korruption. Leiden müssen dadurch die Kunden einer Firma, die über höhere Preise, die Korruption mitfinanzieren müssen. Bei Korruption innerhalb der Regierung leidet die Bevölkerung mit höheren Steuern.

Regierungskorruption ist häufig sehr einfach zu erkennen. Nehmen wir diese Meldung über die neuen Fahrzeuge bei der Polizei:

Nach einer europaweiten Ausschreibung für fast 1.700 silber-blaue und neutrale Streifenfahrzeuge hat das Innenministerium in Baden-Württemberg die Zuschläge für das jeweils wirtschaftlichste Angebot an die Daimler AG und die VW Leasing GmbH erteilt.

Solche angeblich europaweiten Ausschreibungen sind eine Phrase, die suggerieren sollen, es wäre alles mit rechten (nicht korrupten) Dingen zugegangen. Schaut man sich solche Ausschreibungen aber mal im Detail an, wird man feststellen, dass zu 100% immer auf inländische Anbieter zurückgegriffen wird. Die Ausschreibungen werden entweder von vornherein so formuliert, dass ausländische Anbieter sie gar nicht erfüllen können, oder es fließen Zuwendungen. Die Nachteile trägt der Steuerzahler durch häufig teurere Verträge.
Dieses Problem existiert weltweit, wie man an der Ausschreibung der US-Air-Force für neue Tankflugzeuge sehen kann.

In der Wirtschaft läuft vieles über Geschenke an den Vertrieb. Gerade über Weihnachten versuchen sich die Firmen da gegenseitig zu übertreffen. Gegen Geschenke zu Weihnachten ist eigentlich nichts einzuwenden, häufig wird hierbei aber ziemlich schnell eine Grenze überschritten. Das Endet dann in Sexparties [1], bis hin zur Finanzierung des Urlaubs.

Wenn man da etwas tiefer gräbt, findet man was bei jeder größeren deutschen Firma. Um so verwunderlicher, dass sich alle gewundert haben, als Siemens damit in die Schlagzeilen geriet.

Wird eine Firma bei der Korruption erwischt, zahlt man eine gewisse Strafe (häufig weit jenseits der Angemessenheit) an die Staatsanwaltschaft, die dafür das Verfahren einstellt. Dann wird die Schuld einigen unwichtigen Mitarbeitern in die Schuhe geschoben, die entlassen und verklagt werden. Danach macht das Management weiter wie vorher.

Wer versucht sich dagegen zu wehren hat häufig keine Chance. Entweder bekommt man nur über sogenannte Seilschaften an Aufträge oder man wird dafür bestraft, wenn man Korruption aufdeckt [1] [2].

Diese Dokumentation macht das ganze Ausmaß der Korruption in Wirtschaft und Politik deutlich:

Hier gelangt man zu Teil 2 und Teil 3 der Dokumentation…

Aber sicherlich gibt es da einen Verband in der Wirtschaft, der sich um solche Probleme kümmert – oder?

Klar gibt es den und er nennt sich: Ethikverband der Deutschen Wirtschaft e.V.

Die erteilen sogar Zertifikate für Wirtschaftsethik und schreiben: „Fairness ist der stärkste Wettbewerbsvorteil“. Wie viele deutsche Firmen, die auf dem Weltmarkt aktiv sind, haben wohl ein solches Zertifikat?

Es sind genau 0,0% :(