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Die Freiheit zu verteidigen, ist bei unserer minderqualifizierten Regierung ein echter Full-Time-Job. Hätten die in der EU doch ACTA glatt durchgewunken, wenn wir nicht so massiv dagegen protestiert hätten. Aber haben sie etwas daraus gelernt? Nein sie verpacken den ganzen Kram lieber in ein neues Abkommen und nennen es CETA. Bei der Vorratsdatenspeicherung genau das Selbe. Trotz nachweislich geringer Steigerung der Aufklärungsquote, halten ewig gestrige Politiker an der Vorratsdatenspeicherung fest.

Jetzt ist man ja geneigt angesichts der anscheinend durch Korruption getriebenen Politik und Wirtschaft, sich einfach auszuklinken und soweit wie möglich alles zu boykottieren.

Der anständige Nerd verwendet dann nur noch Open Source, hört CC-Musik, schaut Filme bei YouTube, liest Nachrichten in Blogs und Bücher deren Urheberrecht bereits abgelaufen ist. Ein kompletter Boykott der Entertainment-Industrie und Verlage. Sollen sie doch an ihrem Urheberrecht verrecken :(

Leider hat die Industrie freie Lizenzen längst als Gefahr erkannt und kämpft nicht nur mit Lobbyisten um schärfere Gesetzte sondern setzt auch Propaganda ein, wo sie am wirkungsvollsten ist, bei den Kindern.

Dieser Disney-Film bezeichnet Open Source als Virenfalle. Was nichts kostet kann ja nur schlecht sein oder verseucht?

Ebenso wird den Kleinen eingetrichtert das jede aus dem Internet heruntergeladen Musik, ohne zu bezahlen illegal ist. So etwas wie CC-Musik existiert für die Entertainmentindustrie nicht.

Wer glaubt die Freiheit von offenen Lizenzen wäre ein demokratisches Recht, der irrt, denn sie könnten verboten werden, weil sie der Wirtschaft schaden. Eine Gesetzesinitiative dafür gibt es schon.

Bei YouTube vermiest man den Genuss indem man immer wieder Videos dort sperrt, nicht nur in Deutschland.

Letztendlich kann man sogar gemeinfreie Werke per Gesetz wieder unter das Urheberrecht stellen.

Eine in der US-Verfassung festgeschriebener endlicher Urheberrechtsschutz, wird von den Lobbyisten als endlos minus eins bezeichnet. So trommelt allen voran der Disney-Konzern immer wieder alle Lobbyisten zusammen, um ständig das Urheberrecht zu verlängern. Dafür macht man sich den US-Kongress mit Spenden gefügig.

Aber es gibt auch Gegenbeispiele. Die Sesamstraße lehrt Kinder beispielsweise, dass Teilen gut ist.

Stellt sich nur die Frage, warum Kinder ihre Dateien nicht im Internet teilen dürfen, denn Tauschbörsen sind ja Teufelswerkzeuge.

Dieser Film der Befürworter für eine Reform des Urheberrechts fragt gar, ob die Politiker alle gekauft sind und ob mutmaßliche Urheberrechtsverletzer bald wie Terroristen behandelt werden.

Birdy CD-Cover (C) Warner Music UK LimitedErinnert ihr euch noch, wie sich Sony selbst den Werbekanal bei YouTube gesperrt hat wegen Urheberrechtsverletzung?
Das auf dem Bild da links ist Birdy, mit richtigen Namen Jasmine van de Bogaerde und 15 Jahre alt aus England. Angeblich die neue Hoffnungsträgerin im Musikgeschäft. Das wollte ich mal kurz überprüfen und habe in ihrem offiziellen Youtube-Kanal zwei Videos angeklickt: Birdy – Skinny Love (One Take) und Birdy – Without A Word (Live Version) (Ergebnis siehe unten).

Tja Birdy da hast du Pech gehabt, in Deutschland wird dank der GEMA deine Karriere zum Sturzflug nach unten. Ich könnte jetzt meine IP maskieren und die Videos trotzdem anschauen, einfach nur weil ich es kann. Ist mir aber zu blöde bei der GEMA. Wenn die GEMA der Meinung ist, dass kommerzielle Musik in Deutschland nicht über das Internet geschaut werden darf obwohl ich dafür GEZ-Gebühren zahle, dann kann man das Ganze nur noch boykottieren und der Musikindustrie einen qualvollen Tod wünschen!

Leider legen sich die Idioten aber nicht einfach ruhig ins Sterbebett und lassen ihr veraltetes für das Internet ungeeignetes Geschäftsmodell sterben, sondern versuchen mit Lobbyarbeit die Politik zu beeinflussen und das Urheberrecht zu verschärfen. Das Ganze nennt sich dann „Korb der Novellierung des Urheberrechtsgesetzes“, als wenn das Rotkäppchen die Gesetze bringt. Im Klartext heißt das dann, dass jemand der sich Privatkopien macht und an seine Freunde verteilt, schlimmer bestraft wird, als die kriminelle Bande, die die Finanzkrise verursacht hat.

Das soll dann ein gerechter Rechtsstaat sein mit demokratischen Freiheiten?

Unter normalen Bedingungen wäre die Musikindustrie bei dem Service längst pleite. Leider wollen sie vorher noch das freie Internet mit unsinnigen Gesetzen vernichten. Schade, dass sie dabei die Künstler bei ihrer Selbstvermarktung behindern und somit die Umsätze weiter schmälern. Schuld sind aber nur die bösen Terror-Downloader im Internet.

Tipp an Birdy:
Mache Creative Commons Musik, die ich mir jetzt wieder problemlos im Internet und bei YouTube anhöre …

Tipp für Warner Music:
Geh sterben und lass das Internet in Ruhe.

Birdy bei YouTube leidet unter dem Versagen der GEMA! (C) Google

Das im Fernsehen nicht immer nur die Wahrheit läuft und häufig sehr einseitig berichtet wird, sollte ja allgemein bekannt sein. Wunderbar eignet sich aber auch das Jugendfernsehen um den Kindern die angeblichen Regeln der Gesellschaft beizubringen. Ein besonders auffälliges Beispiel für eine Gehirnwäsche ist mir in der Serie iCarly aufgefallen.
Bei iCarly produzieren zwei Freundinnen Carly und Sam einen Webcast. Darin geht es hauptsächtlich über schräge Videos, die die beiden im Internet finden aber auch Vorführungen von Freunden die lauter verrückte Sachen machen. Carly spielt dabei die schlaue liebe, die alle mögen und Sam die verrückte dumme, die ständig Ärger bekommt. Da im Webcast viel gekreischt wird, ist der Erfolg ähnlich wie bei Hannah Montana für Erwachsene nur schwer nachvollziehbar.

Über den Humor im Webcast lässt sich streiten (den Kids gefällt es). So hetzt Carly z. B. einem gleichaltrigen Jungen, der eine negative Kritik über ihren Webcast in seinen Blog schreibt, die Homeland Security auf den Hals. Dies hätte im wirklichen Leben für den armen Jungen Guantanamo oder noch Schlimmeres bedeuten können.
Besonders krass fand ich aber eine Folge, wo Carly und Sam eine lästige Lehrerin los werden wollen. Sie finden zufällig heraus, dass diese ihren MP3-Player mit Songs aus dem Internet bestückt. Nichts ungewöhnliches, aber sie erzählt, dass sie dafür nicht bezahlt. Klar dann muss es sich um CC-Musik handeln, die man frei runterladen kann. Aber so etwas existiert ja nicht in den Köpfen der Medienindustrie. Folglich ruft Carly beim FBI an und lässt die Lehrerin während des Unterrichts verhaften, wofür sie von ihren Mitschülern gefeiert wird.

Hier ist die Schlussszene mit der Verhaftung noch ausführlicher anzuschauen auf YouTube…

Im Fernsehen läuft halt doch nur Schwachsinn, denn Carly und Sam sollte klar sein, dass sie in ihrem Webcast auch jede Menge Copyright-Verstöße begehen. Geht ja auch fast gar nicht anders im Web 2.0. So bauen sie Sound- und Musik-Schnipsel aus dem Internet ein um ihren Webcast aufzupeppen. Außerdem verwenden sie Filmausschnitte, die sicherlich nicht zur Weiterverbreitung freigegeben sind.
Jeder moderne halbwegs normale Jugendliche wird wohl Verständnis dafür haben, dass man sich seine Musik aus dem Internet runterlädt.

Die offiziellen Musik-Charts geben heutzutage ja nur noch wieder, welche Zielgruppe zu doof ist P2P zu benutzen.

[UPDATE] Habe die entsprechenden Szenen bei YouTube gefunden und in den Artikel eingebaut…