Gehirn

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Wenn Frau Merkel in 10 Jahren mal durch die Talkshows tingelt und gefragt wird, was sie denn gegen den Klimawandel gemacht hätte, wird sie bestimmt antworten, dass sie doch die Glühbirne abgeschafft hat.

Leider hat man aber vergessen den Verbraucher darauf hinzuweisen, dass die Leuchtstoffröhren gefährliches Quecksilber enthalten und damit in den Sondermüll gehören. Wenn sie zerbrechen kann das freigesetzte Quecksilber zu bleibenden Gehirnschäden führen.

Dem HVV ist dies anscheinend auch nicht bekannt. Das Wartungspersonal entsorgt die Leuchtstoffröhren jedenfalls in den Papierkörben im Bahnhof.

Hamburg HVV Leuchtstoffröhre im Müll

Es handelt sich hier auf den Foto um die Haltestelle in Barmbek, wo mehrmals täglich die DB-Sicherheit vorbeiläuft. Die Sicherheit der Fahrgäste ist anscheinend nicht gemeint, denn sie haben nicht verhindert, dass die Leuchtstoffröhre dort in den Müll landet wo sie leicht zerbrechen kann.

occupy your mindIch musste neulich im Rahmen eines Bewerbungsverfahrens an einem Intelligenztest teilnehmen und dabei viel mir auf wie sinnlos diese Tests sind.

Ein Großteil des Tests bestand aus Ankreuzfragen wo man falsche Begriffe herausfiltern sollte.

Hier ein Beispiel:

Sonne, Mond, Sterne

Ich denke mal die Meisten werden hier Sonne ankreuzen, weil man Mond und Sterne nachts sehen kann. Andererseits können die Sonne und Sterne aus eigener Kraft leuchten. Sonne und Mond befinden sich in unserem Sonnensystem und die Sterne nicht. Egal was man ankreuzt es gibt für alles eine Begründung. Es gibt kein richtig oder falsch und man kann auch nicht sagen welche Antwort besonders intelligent ist.

Hier noch ein Beispiel damit ihr seht, dass das kein willkürlicher Einzelfall im Test war:

Auto, Schiff, Leuchtturm

Auto wird wohl hier die Standardantwort sein, weil Schiff und Leuchtturm was mit dem Meer zu tun haben. Hier kann man einwenden, dass Auto und Schiff aber Fahrzeuge sind. Des Weiteren sind Auto und Leuchtturm auf dem Land zu finden und das Schiff nur im Wasser.

think outside the boxMit solchen Tests testet man also keine Intelligenz sondern nur, ob jemand mit seinen Denkmustern im Durchschnitt liegt. Wer hier richtige Antworten gibt, die sich weit vom Durchschnitt entfernen zeigt, dass er abstrakter denkt. Solche Menschen sind häufig kritischer und machen wahrscheinlich mehr Ärger weil sie Dinge hinterfragen und sich nicht mit Standardfloskeln abspeisen lassen.

Vor so einem Intelligenztest muss man keine Angst haben. Solche Tests kann man trainieren. Wer also unbedingt in den Club der Superintelligenten möchte kauft sich mehrere Bücher über solche Tests und trainiert ein halbes Jahr. Danach ist der Aufnahmetest kein Problem mehr.

Wie sinnlos Intelligenztests sind verdeutlicht folgende Geschichte.

In Afrika wurden Kinder, die nicht lesen und schreiben konnten, mit einem Laptop ausgerüstet. Innerhalb kürzester Zeit brachten sie sich gegenseitig bei wie man den Laptop benutzen kann und wie man die Sicherheitsbeschränkungen des Betriebssystems umgehen konnte, um das volle Potential des Laptops zu nutzen.

Diese Geschichte zeigt zwei Sachen:

1) Diese Kinder wären durch jeden Intelligenztest durchgefallen, obwohl sie intelligent sind.
2) Wir verschwenden das Potential dieser Kinder, indem wir ihnen keine Bildung und Perspektiven zukommen lassen.

Vieles ist dem Menschen angeboren, liegt also in seinen Genen. Das Atmen muss man nicht lernen, man kann es nach der Geburt – logisch. Man hat festgestellt, dass Spielen auch angeboren ist und andere Säugetiere ebenfalls in der Kindheit spielen. Spielen könnte somit ein wichtiger Prozess sein in der Entwicklung eines Säugetiers. Leider spielen unsere Kinder Aufgrund des verkürzten Turbo-Abitur und Ganztagsschulen in denen nur gelernt wird immer weniger.

Medienkompetenz hingegen liegt höchstwahrscheinlich nicht in unseren Genen und muss erlernt werden. Spannend dabei ist es, wie die Wissenschaft dies beweisen will. Hierbei wird viel mit Kleinkindern gearbeitet. Bei ihnen kann man interessante Sachen beobachten. Ein Kind unter zwei Jahren nimmt sein Spiegelbild nicht als Spiegelbild war und glaubt es wäre dort eine weitere Person. Es versucht mit dieser Person zu kommunizieren, oder ihr Gegenstände zu geben. Ebenso verhält es sich mit Büchern, wo Kleinkinder versuchen Gegenstände, wie einen Ball aus dem Buch zu nehmen. Hieraus könnte man auf noch nicht erlernte Medienkompetenz schließen.

Man hat einen Versuch durchgeführt, um das Ganze besser überprüfbar zu machen. Dazu hat man einen Raum exakt als Miniatur in einer Pappschachtel nachgebaut. Dann hat man vier Jahre alten Kindern den original Raum gezeigt und auch die Nachbildung. Man hat ihnen gezeigt wo im original ein Stuhl steht und dass dieser Stuhl auch in der Nachbildung an der selben Stelle steht. Dann hat man ein Spielzeug in der Nachbildung versteckt und bat die Kinder dieses Spielzeug im originalen Raum zu finden. Ein Großteil der Vierjährigen war in der Lage die Abstraktion durchzuführen und konnte das Spielzeug finden. Sie haben erkannt, dass die Nachbildung deckungsgleich zum originalen Raum ist.

Zweijährige versagten überwiegend bei diesem Experiment, weil sie wahrscheinlich noch nicht über die Medienkompetenz der Vierjährigen verfügen. Sie können nicht von der Nachbildung auf den echten Raum schließen. Ihr Gehirn ist wahrscheinlich noch nicht in der Lage, dies zu leisten.

Danach hat man mit neuen Kindern den Versuch verändert. Man hat eine Fantasiemaschine gebaut und den Zweijährigen erklärt, dass diese Maschine in der Lage ist einen Raum zu schrumpfen. Dann ging man mit ihnen in einen anderen Raum, wo der geschrumpfte Raum aus der Maschine herauskam. Die Kinder glaubten aufgrund der glaubwürdigen Maschine und der Erklärung es würde sich um eine echte Schrumpfmaschine handeln. Ihr Gehirn musste jetzt nicht mehr mit zwei Räumen arbeiten sondern es glaubte die Nachbildung wäre der gleiche Raum. Mit dieser Versuchsänderung waren auch die Zweijährigen genau wie die Vierjährigen in der Lage das versteckte Spielzeug zu finden.

Die Medienkompetenz wird also im Laufe der Kindheit erlernt. Kleinkinder sind noch nicht in der Lage zu abstrahieren, oder Medien richtig zu verstehen. In wie weit es ihre Entwicklung beeinflusst, wenn man sie mit zwei Jahren schon vor den Fernseher setzt ist noch nicht hinreichend erforscht. Allerdings können sie die Fernsehbilder noch nicht als Fiktion erkennen, was möglicherweise zu Angstzuständen führen kann, weil sie das Gezeigte für echt halten und sich dadurch möglicherweise bedroht fühlen. So glauben Kleinkinder oft, dass im Fernseher kleine Menschen leben, die dort Sachen vorführen oder ein Mann im Radio wohnt. Der Blick in den Fernseher ist für sie wie der Blick in den Spiegel, ein Blick in eine andere für sie als real empfundene Welt.