Gerechtigkeit

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Ich war vor einiger Zeit mit einem befreundetem Blogger, nämlich Musikdieb auf einer griechischen Solidaritätsparty. Da haben wir ordentlich Zaziki gefuttert und Fladenbrot und über die Ungerechtigkeit in der Welt diskutiert.

Anschließend gab es noch einen Film über die Unruhen und Ausschreitungen in Griechenland. Eine Szene fand ich da besonders bewegend:

Griechische Polizisten schützten den Zugang von einem Regierungsgebäude. Die waren mit Schlagstock und in voller Polizeimontur mit Helmen und Visier bewaffnet. Vor den Polizisten standen die wütenden Demonstranten, die in einer Tour die Polizisten beschimpften, die aber regungslos blieben. Dann kam eine Frau und meinte zu den Polizisten, zieht eure Rüstung aus, sonst können wir euch nicht Umarmen und mit euch gemeinsam den Neuanfang starten. Die Polizisten blieben regungslos, also ging die Frau weiter und sprach auf andere Polizisten ein. Bis einer letztendlich den Helm abnahm und seine Handschuhe auszog um der Frau die Hand zu geben.

Eine besonders interessante Sache erzählte mir Musikdieb, die ihr in seinem Blog nachlesen könnt über die Universitäten in Griechenland.

Die Hochschulen genießen nämlich einen Sonderstatus in Griechenland und die Polizei darf diese Hochschulen erst betreten, wenn ein Gremium an dem auch die Studenten beteiligt sind, dem zustimmt. Das macht auch durchaus Sinn, denn Veränderung geht meistens von den Hochschulen aus, die sich als erstes gegen politische Ungerechtigkeit auflehnen. Den Studenten, der zukünftigen Elite des Landes kann man auch genug Intelligenz zutrauen, dass sie sich nicht leichtfertig einmischen. In China werden die Studenten bei Protesten allerdings mit Panzern überrollt. In Deutschland räumt die Polizei das Audimax, obwohl sich die Regierung nicht mit den Ursachen des Bildungsstreiks beschäftigt.

Auch wenn wir uns von Griechenland nicht das Lügen und Bilanzfälschung abschauen sollten, aber wie die Griechen mit ihren Hochschulen umgehen ist bemerkenswert. So kann in den Hochschulen die Möglichkeit für neue Ideen und Veränderung reifen, ohne dass der Protest von der Polizei, die allzu gerne der Handlanger der Unterdrücker ist, vorzeitig beendet wird.

Die Verteilung der Domains ist gelaufen und schon früh haben sich die Experten über das Verteilungsverfahren und die ungleichmäßige Verteilung der neuen Kurzdomains gewundert.

Das zu dem Vorgang aufgetauchte Dokument bei Wikileaks über den Ablauf finde ich nicht so brisant. Da werden kleine Fehler beschrieben und wie man 5 statt 4 Anfragen pro Minuten durchbekommen konnte.

Der Fehler liegt für mich darin, dass die Denic versucht hat eine gerechtes Verfahren hinzubekommen. Das geht meiner Meinung nach nämlich gar nicht.

Nehmen wir mal an es gäbe ein Verfahren mit dem man gerecht alle Domains so hätte verteilen können, dass jeder die selbe Chance bekommen hätte. Wer gibt sich dann der Illusion hin, irgendeine Privatperson würde unter tv.de eine private Homepage betreiben? Ist ja auch idiotisch, wenn man für die Domain 100.000 € bekommen kann. Begehrte Domains sind also nur Spekulationsware, die Domainhändler anlocken die damit Geschäfte machen wollen. Diese verfügen über viel Phantasie für notwendige Firmennamen und das nötige Fachwissen um bei einem solchen Verfahren die Privatpersonen auszuschalten. Warum also nicht gleich die Domains versteigern und den Erlös dem Ausbau und Erhalt der Infrastruktur zukommen lassen? Jetzt machen die Geschäfte andere und viele Domains werden auf ewig Werbung führen und für eine sinnvolle Nutzung unerreichbar bleiben.

Es wurde in der Presse häufig berichtet, dass man die Kurzdomains erstmalig registrieren konnte. Das ist nicht richtig, denn die Domain ix.de wurde registriert bevor die Denic die nicht nachvollziehbaren Regeln aufgestellt hat, dass eine Domain mindestens drei Stellen haben muss. Gerüchteweise wurde bei der Vergabe der Domain db.de gemauschelt und VW wollte sich nicht darauf einlassen und hatte deswegen geklagt.