Kriminalität

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Man glaubt es kaum aber manchmal laufen noch halbwegs sinnvolle Beiträge im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Wie zum Beispiel die beiden folgenden über den Diskurs zum Urheberrecht, der zur Zeit sehr überhitzt ausgetragen wird.

Für Kultur Zahlen wenn es Bezahlmöglichkeiten gäbe?
Dies bejahen die am Anfang interviewten alle. Nur ist dies wirklich so? Bei Anhebungen der Pauschalabgaben wie jüngst die auf USB-Sticks regt sich auch immer Widerstand [1].

Statt verbieten vergüten!
Schöner Leitspruch, doch ist er in Deutschland durchsetzbar, wenn dadurch die bisherige Musikindustrie überflüssig wird?
Faire Use – Warum werden nicht kommerzielle Downloads so behandelt, als würde dadurch ein Schaden entstehen schlimmer als bei einer illegalen öffentlichen Aufführung? Warum schaffen es deutsche Politiker nicht den Abmahnwahnsinn zu beenden? Die Abmahnindustrie will sich halt ihr Geschäftsmodell erhalten.
Kulturflatrate – Die Gefahr besteht, dass mit der Kulturflatrate eine behördenähnlicher Moloch wie die GEMA oder GEZ entsteht. Diese verteilen dann nur noch Geld um ohne irgendeine Kontrolle.

Viele wollen bezahlen, niemand will eine Welt ohne Kultur.
Doch hätten wir wirklich eine Welt ohne Kultur, wenn wir nicht bezahlen? Es wäre doch eher so, dass die kommerzialisierte Kultur sterben würde. Es würde keine superteuren Hollywoodfilme mehr geben. Im Hobbybereich würde weiterhin Kultur geschaffen werden. Es ist also totaler Unsinn, den Niedergang der Kultur heraufzubeschwören.

Rechteklärung
Das ist doch das eigentliche Problem! Das Urheberrecht ist so kompliziert, dass da keiner mehr durchblickt. Auf die Frage wann das Urheberrecht abgelaufen ist, erhält man überall eine andere Antwort. Dies macht die Archivierung und Restaurierung von alten Werken nahezu unmöglich, weil niemand das juristische Risiko tragen will, falls doch noch irgendein Urheber Rechte geltend macht. Ein zu striktes Urheberrecht behindert also die Verbreitung und den Erhalt von Kulturgütern.

Über die Umverteilung der Gelder, die die GEMA einnimmt.

Die Musikindustrie hat einfach das digitale Zeitalter verpennt. Mit geänderten Geschäftsmodellen könnte man auch im Internet als Kulturschaffender Geld verdienen. Dafür gibt es vielfältige Beispiele. Dafür müsste man aber flexibler sein, als die Musikindustrie sein will.

Die Kulturwerkmark könnte teile der Musikindustrie überflüssig machen, doch diese wehrt sich mit ihrer ganzen Macht und Lobby. Ist unter diesen Bedingungen überhaupt eine Reform möglich?

Illegale digitale Fans …

Diesen kommerziellen Musikclip habe ich in dem Beitrag oben im Teaser gesehen und fand ihn eigentlich ganz zutreffend. Allerdings sieht man im Musikvideo dazu, dass hier der Ladendiebstahl mit dem angeblich illegalen Download gleichgesetzt werden soll. Reales Eigentum kann man aber nicht mit imaginärem Eigentum gleichsetzen.

Wenn ich in der Obstabteilung eines Supermarktes eine Weintraube probiere, dann mache ich dies um die Weintrauben wenn sie mir schmecken zu kaufen. Genauso ist es mit einem Download im Internet. Studien belegen, dass Tauschbörsennutzer mehr Musik kaufen als Nutzer ohne Tauschbörse.

Der Bundestrojaner ist das Programm mit dem das BKA die heimliche Online-Durchsuchung durchführen will, um uns vor schwerer Kriminalität zu schützen. Dabei öffnet das Programm wie ein Trojanisches Pferd eine Hintertür auf dem Computer der Verbrecher über den die Polizei dann unbermerkt belastendes Material sammeln kann.

Erstaunlich ist jetzt, dass eine solche Online-Durchsuchung laut Auskunft des BKA in diesem Jahr noch nicht ein einziges Mal durchgeführt wurde.
Dabei hatte doch allen voran unser Innenminister Herr Schäuble und zahlreiche andere CDU-Politiker den Untergang des Abendlandes prophezeit, wenn sie die geheime Online-Durchsuchung nicht durchführen könnten.

Dies wirft natürlich die Frage auf, gibt es den Bundestrojaner überhaupt? Experten hatten ja schon oft gefachsimpelt, dass es ein Ding der Unmöglichkeit ist gerichtsverwertbare Beweise unbemerkt von allen weltweit existierenden Betriebssystemen und Computerplattformen zu sammeln.

Peinlich an der ganzen Sache ist jetzt eigentlich, dass ich sehr oft Mails bekommen wie: Habe gestern 2 Bundestrojaner auf meinem System gefunden und entfernt!
Ich schreibe dann immer zurück: Bitte schick mir den Bundestrojaner, ich möchte ihn gerne analysieren!
Meistens bekomme ich dann irgendwelche Ausreden, von gelöscht bis ich weiß nicht wie ich den aus dem Quarantäne-Verzeichnis raus bekomme…
Leute lasst es lieber, ihr macht euch lächerlich. Den Bundestrojaner gibt es nicht und ihr seid einfach nur so dämlich und habt euch ganz normale Trojaner, die es sehr wohl gibt eingefangen.

Der richtige Bundestrojaner, wenn er denn jemals zum Einsatz kommt, wird wahrscheinlich ganz anders funktionieren wie die bekannten Trojaner. Zum einen wird man den Internetverkehr direkt beim Provider belauschen und gegebenenfalls manipulieren, oder ganz einfach einen Hardware-Keylogger in die Tastatur einbauen. Zu allem anderen ist unsere Regierung doch gar nicht fähig. Dazu muss man sich ja nur mal die Erfolgsstatistik der Regierungs-IT-Projekte anschauen 😉