Trash

Müll, Schund, Kitsch, Klatsch, Abschaum – alles was man so im Internet findet aber nicht wirklich braucht…

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Das Verbrechen ist ohne Frage schrecklich aber genauso schrecklich ist es wie die beiden großen Boulevardzeitungen Hamburgs das Verbrechen auf ihren Schlagzeilen vermarkten. Sie machen sich nicht einmal die Mühe den richtigen Namen des Kindes herauszufinden und drucken lieber unterschiedliche Namen auf ihr Titelblatt. Dabei ist der Name des Kindes völlig irrelevant. Man hätte ebensogut „Mädchen missbraucht“ oder „Fünfjährige missbraucht“ schreiben können, wie es die meisten anderen Zeitungen auch getan haben. Eine Boulevardzeitung will aber immer eine sehr emotionale Schlagzeile haben und dabei bleiben journalistische Fähigkeiten oft auf der Strecke und man denkt sich einen Namen aus. Ein niedlicher Mädchenname in der Überschrift ist nun mal viel emotionaler :(

Dabei spricht natürlich nichts dagegen, im Artikel dem Mädchen einen anderen Namen zu geben und dann dazu zu schreiben, dass der Name von der Redaktion geändert wurde. Aber in der Schlagzeile wendet man so etwas nicht an, weil man da den Hinweis auf die Namensänderung nicht unterbringen kann und viele nur die Schlagzeile lesen.

Peinlich wenn dann die Zeitungen mit unterschiedlichen Namen am Kiosk genau nebeneinander liegen. Leider wird dies wohl kaum den Leserkreis dieser Zeitungen wachrütteln und zum Umstieg auf eine andere Zeitung bewegen :(

Radarfalle_cc-by-nc_von_Christian_AllingerAm 10. Oktober 2013 führte die Polizei einen Bundesweiten angekündigten sogenannten Blitzmarathon durch. Im gesamten Bundesgebiet wurden an diesem einen Tag Radarmessungen durchgeführt und die Standorte der Messungen vorher in der Presse bekannt gegeben.

Einen Tag nach dem Blitzmarathon zog die Polizei, wie sollte es anders sein, eine positive Bilanz ihrer Arbeit. Diese Bilanz wurde völlig unkritisch vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk übernommen. Damit passierte wieder einmal, was eigentlich nicht passieren sollte, der öffentlich-rechtliche Rundfunk machte sich zum Sprachrohr der Staatsgewalt.

Die Berichterstaatung, ob nun im Radio oder Fernsehen, sah so aus, dass man einem Polizeipressesprecher, -gewerkschaftler oder dem Innenministerium einen längeren Monolog gewährte in dem erklärt wurde, dass der Tag ein großer Erfolg war und einen nachhaltigen Effekt auf die Autofahrer gehabt hätte. Es gab keine einzige Anmerkung oder Nachfrage von Seiten der Journalisten.

Bei den privaten wurde wenigsten überwiegend kritisch angemerkt, welchen nachhaltigen Effekt eine einmalige und im Vorfeld angekündigte Aktion auf Raser schon haben könnte?

Kein einziger Journalist kam aber auf die Idee, die wirklich entscheidende Frage zu stellen:

Warum arbeitet die Polizei nur an einem Tag im Jahr richtig für die Sicherheit?

Der verfassungsgemäße Auftrag der Polizei ist es, für unser aller Sicherheit zu sorgen und nicht uns abzukassieren, wie es häufig mit Radarfallen geschieht, die an Standorten aufgestellt werden, wo hohe Einnahmen erzielt werden aber der Sicherheitsgewinn gering ist. Sicherheit ist aber nicht davon abhängig, ob es sich rentiert oder kostendeckend ist.

Auf der anderen Seite muss man sich fragen, ob es genügt einen Bankräuber zu knipsen und anschließend mit seinem Foto versucht wird, den Täter zu ermitteln. Die Polizei verstößt damit sogar gegen den Datenschutz, da der Fahrzeughalter nicht zwingender Weise der Verursacher der Geschwindigkeitsüberschreitung ist.

Es wäre doch viel wirkungsvoller, wenn die Polizei erst eine Geschwindigkeitsmessung durchführen würde und anschließend den Verursacher herauswinkt und gleich die Personalien aufnimmt. Dann wäre der Verursacher sofort eindeutig ermittelt und der Effekt und die Nachhaltigkeit wäre viel größer, da der Verursacher direkt mit seiner Tat konfrontiert wird. Andererseits müsste die Polizei dafür richtig arbeiten und das ist einem Beamten wahrscheinlich nicht zumutbar. Es ist doch viel einfacher einen Automat an die Straße zu stellen, den Datenschutz zu brechen und abzukassieren.

polizei_cc-by-nc-sa_Eva_FreudeWie die Polizei arbeitet sehe ich regelmäßig bei mir im Wohngebiet, wo es nach 20 Uhr akuten Parkplatzmangel gibt. In einer Seitenstraße mit genug Platz und wenig Verkehr gibt es auf einer Seite ein willkürliches Parkverbot. Dort werden oft Autos abgestellt. Ich nehme an, dass die Polizei irgendwelche Quoten erfüllen muss, denn regelmäßig am Monatsende kommt eine Polizeistreife vorbei und verteilt ca. 10 Tickets. Das haben natürlich die Anwohner gemerkt und stellen deswegen am Monatsende keine Autos dort ab. Die Polizei erwischt somit nur Besucher des nahegelegenen Sportplatzes, die keine Ahnung von der Praxis haben.

Würde die Polizei im Sinne des Sicherheitsauftrages arbeiten, würde sie regelmäßig die Feuerwehrzufahrten kontrollieren, wo ein geparktes Auto eine echte Gefahr darstellt. Dazu müsste aber ein großes Gebiet kontrolliert werden und nur wenige Tickets könnten verteilt werden, da in solchen Feuerwehrzufahrten üblicher Weise nicht geparkt wird. Aber die Polizei hat es lieber einfach und fährt nur die Stellen an, wo man garantiert Tickets verteilen kann ohne viel Aufwand.

Du existierst aber lebst du auch?Wir sind im Wahlkampf und die etablierten Parteien simulieren wieder Volksnähe und Gesprächsbereitschaft. Besonders die FDP bangt um ihren Platz im Bundestag, da sie an der 5%-Hürde scheitern könnte. Da ich vor einem Einkaufszentrum warten musste, nutzte ich die Zeit und habe mal an so einem FDP-Wahlkampfstand mit den Anwesenden über Politik diskutiert.

Ist die FDP gegen den Mindestlohn?

Man will keinen flächendeckenden gleichen Mindestlohn sondern branchen- und flächensprezifische Mindestlöhne. Auf meine Frage, ob man denn die Nord-Süd und Ost-West-Teilung beibehalten wollte, sagte man mir ein klares „Ja“. Außerdem will man verhindern, dass Unternehmen wegen zu hohen Mindestlöhnen ins Ausland abwandern. Hört sich alles ja sehr ernüchternd an und ich wollte dann noch etwas auf die Gleichberechtigung hinaus wie: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit und gleiche Lebensbedingungen in ganz Deutschland. Das ist aber kein FDP-Thema.

Das Bürgergeld ist das neue Grundeinkommen mit Bedingungen.

Während des Diskurs über den Mindestlohn, wurde mir dann das Konzept des Bürgergeldes vorgestellt. Das Bürgergeld ist so etwas wie ein Grundeinkommen mit Bedingungen. Jedes Kind soll es in Höhe von €600.- erhalten und jeder Arbeitslose. Wer arbeitet allerdings nicht. Somit würde niemand mehr für weniger als €600.- arbeiten. So will die FDP indirekt für Mindestlöhne sorgen. Anscheinend hat man dieses Konzept ausgearbeitet, um sich gegen das bedingungslose Grundeinkommen zu positionieren, wobei dieses doch aufgrund der wenigen Bedingungen nämlich keine der FDP doch sehr entgegen kommen müsste. Die FDP tritt doch ein für den freien ungeregelten Markt ohne Bedingungen aber leider trifft dies nicht auf die Arbeitnehmer zu.

Warum hat Außenminister Westerwelle in den letzten 4 Jahren so wenig Akzente gesetzt?

Wegen der Eurokrise. Die Eurokrise wurde von der CDU zur Chefsache erklärt und von Merkel und Schäuble geregelt obwohl es eigentlich das Thema des Außenministers gewesen wäre. Von der FDP findet man es super, dass sich Westerwelle so zurück gehalten hat und keine neuen Kriegseinsätze der Bundeswehr beschlossen wurden.

Fazit

Ich hätte die FDP natürlich noch auf den Ausnahmeminister Niebel ansprechen können oder das FDP-Sparprogramm aber das macht keinen Spaß, mit denen zu diskutieren. Die reden alles schön und haben für alles eine Ausrede – Neusprech halt. So werden sie höchstwahrscheinlich wieder ihre Wähler finden und die immer gleiche Politik weiter durchziehen. Das Schlimme ist doch, dass wenn die wieder eine Zweitstimmenkampagne fahren, sie wieder gewählt werden und sich die ganzen Versager von der FDP auch noch in ihrer Politik bestätigt fühlen. Damit haben wir sie dann für noch länger am Hals, ohne dass die Selbstheilungskräfte der Demokratie einsetzen :(

Ich war neulich als Gasthörer in der Bucerius Law School. Eine private Hochschule für Rechtswissenschaft. Im Hörsaal viel mir auf, dass überall an den Klapptischen gelbe Warnhinweise klebten.

Warnaufkleber im Hörsaal an der Bucerius Law School ...

Gelber Warnaufkleber an den Klapptischen im Hörsaal der Bucerius Law School.

„Boah“, dachte ich, „sind die Studierenden von heute so dämlich, dass sie nicht mehr wissen, wie man einen Klapptisch im Hörsaal umklappt?“.

😀 Doch dann viel es mir wie Schuppen aus den Haaren. Hier werden angehende Anwälte ausgebildet. Da muss man natürlich überall eine Warnung anbringen, sonst wird man verklagt! 😀

An der öffentlichen Universität Hamburg, wo ich mich normalerweise rumtreibe, gibt es solche Warnhinweise jedenfalls nicht.

Die SPD plakatiert in Hamburg ihr revolutionäres Wahlprogramm zur Bundestagswahl (das ist kein Fake) …

SPD Wahlplakat Hamburg

Natürlich ist die SPD nicht total bescheuert sondern nur sehr dreist. Es gibt in Hamburg einige sehr begehrte Plätze, wo viele Leute dran vorbei kommen. In Hamburg gibt es aber strickte Richtlinien für Plakate, sodass man nicht alles zuflastern darf. Die SPD sichert sich also gerade mit Platzhaltern die wichtigsten Plätze bis zur Bundestagswahl.

Da schlendert man nichts böses ahnend durch die Elektronikabteilung, weil man an den Tablets kostenlos surfen kann und dann steht man plötzlich vor so etwas …

3D-Fernseher €7000.-

Wer hat heute noch rund €7000.- für einen Fernseher über? Vor allem bekommt man dafür nicht mal mehr ein scharfes Bild. Das Foto ist nicht manipuliert oder unscharf wegen einer zu schnellen Szene. Mein Smartphone mit dem ich dieses Foto gemacht habe hat jedenfalls Komplexe bekommen.

HVV Hinweis auf S1 und S11 - cc-by-nc-nd von Marco FieberVon Berliner Verhältnissen im S-Bahn-Verkehr ist Hamburg zum Glück noch weit entfernt, aber auf dem besten Weg dorthin :( Zwei Drittel der Verbindungen von Barmbek zur Innenstadt sind inzwischen durch Baustellen lahmgelegt. Darunter ist die wichtige Verbindung S1 vom Flughafen zum Hauptbahnhof.
Beim Umgang mit diesen Baustellen wird leider wieder das komplette Serviceversagen der Deutschen-Bahn, die die S-Bahn betreibt und damit des HVV sichtbar. Anstatt jetzt den Reisenden zum Flughafen zu raten in Ohlsdorf oder Wandsbecker-Chausee umzusteigen, lässt man sie im Unklaren bis zur Baustelle um sie dann auf den Ersatzverkehr mit Bussen hinzuweisen. Dadurch müssen sie mit ihren Koffern zweimal statt einmal umsteigen, um den Hauptbahnhof zu erreichen. Ortsunkundige müssen also mit ihrem Gepäck den Busersatzverkehr finden und werden dann zum Berliner-Tor gekarrt, wo sie dann bei den vielen S-Bahn und U-Bahn-Verbindungen erst mal das richtige Gleis wiederfinden müssen. Beim Berliner Tor müssen sie ihr Gepäck dann die Treppe hochschleppen, über die Gleise und dann beim richtigen Gleis wieder den Koffer runterschleppen. Die Servicekräfte des HVV machen dabei dann lieber Raucherpause oder Mittagspause, anstatt mit Hinweisen bereitzustehen.

Umsteigetipps für HVV-Reisende in Hamburg vom Flughafen zum Hauptbahnhof

Umsteigetipps für HVV-Reisende in Hamburg vom Flughafen zum Hauptbahnhof

HVV S-Bahn cc-by-sa von HamburgerJungBesonders erheiternd dabei ist, wenn man mit dem Busersatzverkehr ankommt, gerade die Treppe hochkommt und sieht, wie die Türen der S-Bahn schließen und diese losfährt. So ist es mir ergangen mit einer vollen Busladung Fahrgäste.
Da bin ich dann sofort zur Servicekraft vom HVV und meinte, ob es zu viel verlangt, wäre eine Minute zu warten auf die Fahrgäste. Die ignorante Servicekraft meinte aber nur man müsse den Fahrplan einhalten und könne keine Rücksicht auf den Busersatzverkehr nehmen. Der Fahrplan ist aber ohnehin durch den Ersatzverkehr gestört? Ein Argument, dass den HVV kalt lässt, denn dieser Zeitverlust ist ja ausgeschildert und die Fahrgäste haben sich darauf einzustellen. Die Aushänge dafür sind so dezent, dass sie selbst mir als Hamburger nicht aufgefallen sind.

Ich vermute ja, dass die Servicekräfte von der Bahn eine Schulung in Kundenverarschung erhalten, weil sie überall gleich reagieren. Sie berufen sich immer auf den Fahrplan, der koste es, was es wolle eingehalten werden muss. Auch wenn die Welt ringsherum im Chaos versinkt, so klammert sich der Bahnangestellte immer an seinen Fahrplan, damit er nicht nachdenken muss. Merkwürdig ist natürlich, warum nur ein so geringer Anteil der Züge pünktlich ist, wo sich die Bahn doch so an den Fahrplan klammert. Im Detail kommt es dann auf Anschlusszüge an, auch in Randbereichen des Streckennetzes, wo es gar keine Anschlusszüge gibt.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass die 20 Minuten Fahrzeitverlängerung den ortsunkundigen Fluggast zeitlich in arge Bedrängnis bringen könnten, bei knapp kalkulierten Eincheckzeiten. Dabei könnte man dies mit dem Ausweichen auf die U1 (siehe Plan) bequem umgehen. So viel Aufwand ist aber für den HVV und die Bahn zu viel verlangt. Lieber präsentiert man den Fahrgästen S-Bahnen, die ihnen vor der Nase wegfahren, weil es auf den Fahrplan ankommt. Kundenservice sieht die Bahn doch diametral zu den Interessen des Kunden und ich habe da auch keine Hoffnung, dass sich das jemals ändert.

[UPDATE]
Schlagzeile: HVV-Busse werden schnellerFür den HVV scheint Geschwindigkeit und Fahrplan wirklich alles zu sein. Am 05. Juli 2011 berichtete die Hamburger Morgenpost auf dem Titelblatt, dass HVV-Busse schneller werden:

Stadt Verspricht – HVV-Busse werden schneller
Großoffensive der Hochbahn: Eigene Spuren und intelligente Ampeln / Erweiterung der U4 kommt früher

Zwei Tage später hieß es dann schon „Feuerwehr rast in HVV-Bus“ auf dem Titelblatt der Morgenpost. Die Überschrift verwirrt etwas, denn noch ist völlig unklar, wer da in wen gekracht ist.

Fest steht bisher: Der Fahrer lenkte den 17 Tonnen schweren Gelenkbus am Mittwoch von der Bushaltestelle am Bahnhof Tonndorf auf die Stein-Hardenberg-Straße. In dem Moment fuhr ein 15 Tonnen schwerer Löschwagen der Feuerwehr auf der Straße und krachte seitlich in den Bus.

War der Bus-Fahrer aufgrund des engen Fahrplans (der ja noch schneller werden soll laut HVV) möglicherweise so gehetzt, dass er die Feuerwehr mit Blaulicht nicht bemerkte?

Schlagzeile: Feuerwehr rast in HVV-Bus

Die CDU lädt uns alle öffentlich auf Facebook zur Party des Jahres ein (Party inzwischen gelöscht, siehe Update unten). Man will dort sicherlich mit den Partygästen darüber diskutieren, wie sinnvoll ein Facebook-Party-Verbot ist und wer die Kosten dafür trägt.

Unlängst äußerte sich der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) zu dem Thema. Schünemann forderte, die Länder müssten die geltenden Gesetze „konsequent“ anwenden. Doch was soll das heißen? Gleichheit vor dem Gesetz gibt es schon lange nicht mehr und die Gefälligkeitsjustiz in Deutschland lässt den Banken alles durchgehen, während den kleinen Bürger die volle härte des Gesetzes trifft.

Wahrscheinlich muss jetzt die gesamte CDU nachsitzen und einen Internetführerschein machen.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ließ zum Thema Facebook-Partys verlauten:

Wird wegen Straftaten ermittelt, muss der Verursacher womöglich auch die Kosten des Polizeieinsatzes zahlen!

Das wird dann wohl nicht billig für die CDU …

[UPDATE]

Es wurde in der Nacht vom 04. auf den 05. Juli bei Facebook zur Teilnahme an der Party aufgerufen. Die CDU reagierte dann doch recht schnell und gegen Mittag am 05. Juli war die Party schon gelöscht.

Es existiert nur noch ein Screenshot aus dem Cache einer Suchmaschine:
CDU Sommerfest - öffentliche Einladung auf Facebook

Ersetzt bei dem Song einfach Thessa durch CDU, dann passt es wieder 😉