Piratenpartei

Geheime Mächte lenken den Planeten ...Was ist aus den einstiegen Protestparteien, den Widerstandskämpfern geworden? Über die Grünen Ideale, die geopfert wurden habe ich mich ja schon einmal ausgelassen.

Wie man jetzt erfahren musste hat sich Jürgen Trittin zum Bilderberger Treffen einladen lassen.

Der Name geht auf das „Hotel de Bilderberg“ zurück, wo 1954 das erste Treffen aus einflussreichen Personen der Wirtschaft, Militär, Politik, Adels, Medien und Wissenschaft abgehalten wurde. Diese Treffen fanden früher unter Geheimhaltung statt und nur indirekt hat man von ihren Auswirkungen erfahren. Dies war der Nährboden für eine Verschwörungstheorie rund um die Bilderberger. So wird vermutet, dass auf den Treffen beschlossen wurde die türkische Regierung zu stürzen.

Doch inzwischen scheinen die Bilderberger nur noch ein Dinosaurier aus dem kalten Krieg zu sein. Es gibt inzwischen sogar eine offizielle Teilnehmerliste im Internet. Dieser Schritt war notwendig, da die Teilnehmer ansonsten von Aktivisten verfolgt werden, wie es Peer Steinbrück passiert ist.

Jürgen Trittin hat dann wegen vieler Anfragen ganz transparent erklärt, was er auf dem Bilderberger-Treffen so gemacht hat und wie es abgelaufen ist.

Auffällig für die Bilderberger wurde er möglicherweise durch seinen Brief an Angela Merkel. Zeigte er doch durch den Brief, dass er zu undemokratischen Schweinereien bereit ist, um seine eigene Machtposition und Überversorgung zu sichern.

Die wirklich interessanten Gespräche und Absprachen finden dann wahrscheinlich in den Hinterzimmern statt. Über diese wird nicht berichtet und wir spüren dann nur die Auswirkungen, häufig in einem neuen Krieg. Die Konferenz als solches dient zum Beschnuppern. So kann man sehen wer was auf den Kasten hat und mit wem man eine Schweinerei aushecken kann. Jeder weiß, dass man jedes Land, jeden Wirtschaftsraum vernichten kann, wenn man nur die richtigen Leute dafür hat und für die Profit dabei herausspringt.


NWO: Henry KissingerDer neue 1. Vorsitzende der Piratenpartei Bernd Schlömer ließ sich vom Springer-Konzern zu einem Treffen mit dem mutmaßlichen Kriegsverbrecher Henry Kissinger einladen. Über Kissinger sagt man ja, dass es egal ist wer im weißen Haus regiert, er wäre immer da, entweder als Politiker oder Berater. Was kann man so einem Betonkopf als Pirat erzählen? Nach Angaben über das Treffen wollte sich Kissinger über die Piratenpartei informieren. Soll er sich doch das Internet ausdrucken lassen von seinen Leuten, wenn er dies vor hat. Doch Pirat Schlömer tanzte artig an sagte belangloses Zeug und ein belangloser Springer-Artikel kam über das Treffen raus.

Schlömer sagt von sich selbst in zahlreichen Interviews, dass er kein typischer Pirat ist, der im Internet zu Hause ist. So führt er kein privates Blog, wo er über seine Arbeit informiert. Insofern sieht seine Transparenz über das Treffen so aus, dass er es auf Twitter angekündigt hat und ein nichtssagendes Interview darüber abgegeben hat. Allerdings kündigte er auch auf Twitter an, sich über Bradley Manning zu erkundigen, was er dann nicht tat.

Bernd Schlömer ist ein Beamter im Verteidigungsministerium und wird dort an der kurzen Leine gehalten, denn man verbietet ihm, während der Dienstzeit zu twittern. In den Vorstand ist er äußerst geschickt aufgerückt. Er hatte sich zunächst als Kassenwart in den Vorstand wählen lassen. Eine arbeitsintensive undankbare Aufgabe, da die Piraten in Finanzsachen sehr schlampig sind. Häufig wird der Vorstand finanziell nicht entlastet wegen fehlender Belege. Dann rückte er in den erweiterten Vorstand auf und nutzte schließlich eine Schwäche des 1. Vorsitzenden Merz, um selber diesen Posten zu übernehmen. Er hat sich langsam und geschickt vorgearbeitet, ohne jemals herausragendes geleistet zu haben oder ein typischer Pirat zu sein. Wenn jemand die Piratenpartei unterwandern würde wollen, würde er genauso vorgehen.

Damit will ich Schlömer nichts unterstellen, mir kommt es nur merkwürdig vor, da ich bei ihm die Auswahl seiner Treffen und seine Transparenz merkwürdig finde. Jeder andere 1. Vorsitzende war mehr Pirat gewesen als er. Vielleicht kommt das ja noch und ich werde überrascht, daran glauben kann ich nicht :(


Merkel - no we can't!Fazit

Trittin ist um einiges souveräner und transparenter mit der Situation umgegangen als Schlömer, der in der Partei ist, die sich Transparenz auf die Fahnen geschrieben hat. Ernst nehmen kann ich beide nicht mehr …

Die Piratenpartei ist seit der Europawahl bekannter und einflussreicher geworden. Viele Beobachter und auch Mitglieder der Piratenpartei haben jetzt gedacht, es würde steil bergauf gehen. Schließlich tritt man für die richtigen Ziele an und bei der Landtagswahl in Nordrhein Westfalen träumte man von 5%, also einen Einzug in den Landtag.

Dieses Ziel wurde dann doch stark verfehlt mit 1,5% bei der Wahl in NRW. Dies hat dann doch für viel Frust unter den Piraten, die sich während des Wahlkampfs stark engagiert hatten, gesorgt. Dies gipfelte in dem Aufruf von Marc Olejak auf dem Bundesparteitag 2010 in Bingen, wo er dazu aufrief keinen Kandidaten aus NRW zu wählen, weil die mit ihrem Chaos dort selbst beschäftigt sind.

Haben die Piraten ihr Ziel aus den Augen verloren und waren doch nur an politischer Macht interessiert? Einige sicherlich, da wo viel Aufmerksamkeit ist auch immer Idioten angezogen werden, die den schnellen Weg nach oben wittern.

Das eigentliche Ziel der Piratenpartei, die anderen Parteien zu zwingen sich mit den Themen der Piraten auseinander zu setzen, scheint ein harter Kern der Piraten aber sehr geschickt umzusetzen. Dies sind Piraten, die nach außen nicht in Erscheinung treten und im Hintergrund agieren.

Schauen wir uns dazu die vergangenen Landtagswahlen an, an denen die Piratenpartei teilgenommen hat. Da war zum einen die Wahl in Hessen, wo Frau Ypsilanti von der SPD es nicht geschafft hat eine Regierung zu bilden. Die Piratenpartei hatte damals nur 0,3% erreicht, da sie im Mainstream noch völlig unbekannt war. Hieraus kann man wenig ableiten, aber die Pattsituation passt zu späteren Betrachtungen der Piraten.

In Hamburg erreichten die Piraten nur 0,2% der Stimmern. Dies waren genau die 0,2%, die der FDP fehlten um in den Hamburger Senat einzuziehen. Die Piraten, die wie die FDP mit liberalen Forderungen gestartet waren, hatten also der FDP die entscheidenden 0,2% abgerungen und so eine Regierungsbeteiligung verhindert. Dadurch war die CDU gezwungen mit der GAL (den Hamburger Grünen) zu koalieren. Da die Grünen viel näher am Piratenprogramm sind als die FDP, konnten die Piraten also die Regierung und damit die CDU zu ihren Gunsten beeinflussen. Noch offensichtlicher wurde dies in Thüringen, wo es eine offene Kooperation mit den Grünen gab.

Die letzte Wahl an der die Piratenpartei teil genommen hat war in Nordrhein Westfalen. Dort errungen die Piraten 1,5% und haben damit Anrecht auf Wahlkampfkostenerstattung. Diese 1,5% sind genau die, die der FDP und CDU für die Regierung fehlen. Auch die SPD und Grünen können nicht ohne diese 1,5% regieren. Damit hat die Piratenpartei doch wieder sehr schön gezeigt, dass keine Stimme für sie vergeblich ist. Die eingefahrenen etablierten Parteien müssen jetzt mal richtig miteinander verhandeln und können nicht ihre Wunschkoalition bilden. Außerdem werden sie schauen wo diese wahlentscheidenden 1,5% abgeblieben sind. Dabei werden sie unweigerlich versuchen das Wahlprogramm der Piratenpartei zu kopieren um Wähler zurückzugewinnen.

Man sieht also zum einen, dass keine Stimme für die Piratenpartei vergeblich ist und zum anderen, dass man auch wenn man nicht im Landtag vertreten ist trotzdem die Politik beeinflussen kann.

Machtbesessene möchtegern Politiker kapieren sowas natürlich nicht, da ihr Ziel nur ein Sitz im Landtag ist. Das sind wahrscheinlich auch die Piraten, die sich gerade aufregen und heiß reden in NRW…

Da kämpft man so ein wenig für Datenschutz im AK-Vorratsdatenspeicherung und anderswo um zu verhindern, dass der Datenschutz und die Privatsphäre zum Totalverlust werden in unsere Republik und dann kommt Alster Radio und macht daraus einen riesen Witz.

In den Maren und AC Statistiktagen geht es jeden Morgen darum, die Privatsphäre der Hörer öffentlich auszubreiten. Neben Namen, wo man zuletzt im Urlaub war und anderen Belanglosigkeiten wird auch danach gefragt, ob man schon mal geklaut hat und wie oft man in der Woche masturbiert. Dabei erzählt einem die Moderatorin Maren, dass die Daten ja ganz wichtig wären, um das Programm optimal auf die Hörer abzustimmen. In Wirklichkeit geht es doch nur darum sich an der Privatsphäre von Menschen öffentlich im Radio zu ergötzen und die Hörer machen bereitwillig mit und finden das toll sich öffentlich im Radio alles Intime zu erzählen. Dabei fallen dann solche Floskeln von Maren wie: „100% unserer Hörer haben bis jetzt zugegeben, dass sie schon geklaut haben und ich finde es toll, dass sie so ehrlich sind!“

Einen kritischen Anrufer haben sie auch durchgestellt und der monierte wie ich, dass es nicht so toll ist, die Privatsphäre so in die Öffentlichkeit zu zerren, zumal da unsere Regierung auch gerade unverhältnismäßig handelt. Das hörten sich Maren und AC aufmerksam an und dann kam ACs Kommentar dazu, als der Hörer schon aufgelegt hatte: „Die Privatsphäre so in die Öffentlichkeit zu zerren ist nicht gut, das stimmt, aber ich mache das trotzdem!“

Auch sonst wird man bei Alster Radio als Hörer eigentlich nur verarscht und mit glaubwürdigem Radio hat das überhaupt nichts mehr zu tun. Es wird einem ständig Sachen als live verkauft, die entweder gelogen sind oder Aufzeichnungen, wie der Verkehrshubschrauber, wo nur die Hubschraubergeräusche im Hintergrund eingespielt werden, oder es wird vorgespielt, das Studio würde gerade renoviert werden und es werden dauernd Bohrgeräusche eingespielt, was wohl lustig sein soll. Dann rufen die Hörer an und drücken ihr Bedauern über die Arbeitsbedingungen aus. Auch werden ständig unrealistische Aktionen als weltbewegend vorgespielt. Zum Beispiel gibt ein kleines Mädchen ihr Poesiealbum bei Maren ab und sie sucht dann mit den Hörern nach einem Spruch für das Album. Wenn Maren wirklich in Poesiealben schreiben würde, könnte sie nebenbei nichts anderes mehr machen bei ihrer Bekanntheit.

Allein wie Maren beim Sender eingeführt wurde war eine Lügengeschichte ohne Ende. Die vorherige große Moderatorin war Natalie und die hatte aufgehört, also musste eine Neue her. Um die Weihnachtszeit veranstaltete man also Wettbewerbe, um unter den Hörern eine neue Moderatorin zu finden. Das Angebot nahmen viele Hörerinnen war, die gerne Moderatorin werden wollten. Nebenbei tauchte aber immer mal wieder Aktionen mit der damaligen Weihnachtsfrau Maren auf. Die hat irgendwelche Weihnachtsgänse verteilt und davon berichtet und viele andere Aktionen gemacht, und wie es der Zufall so will, wurde sie die neue Moderatorin, obwohl sie gar nicht an den Wettbewerben teilnahm, was für ein Zufall.

Die Treuetests sind wahrscheinlich auch nur gestellt. Diese werden aufgezeichnet, was auch zugegeben wird, allerdings nicht, wenn sie gesendet werden, dann wird so getan als wäre alles Live. Ihr müsst euch mal überlegen, dass da Leute angerufen und ohne ihr Wissen aufgezeichnet werden. Diese müssen dann natürlich nachträglich ihr Einverständnis geben sonst könnte es Alster Radio ja nicht senden. Wer gibt aber schon sein Einverständnis, wenn er beim Fremdgehen erwischt wird, und lässt das im Radio senden? Bei den ganzen Fällen, wo Fremdgeher erwischt werden erscheint es unglaubwürdig, dass die alle echt sein sollen und nur ehrliche Partner sind ja uninteressant für den Skandalsender Alster Radio.

Auch beim Anrufgewinnspiel ist Alster Radio ganz vorne dabei um die Hörer abzukassieren. Bei dem Spiel wo man ein Geräusch erraten muss wird wie überall auch etwas genommen, was auf alles oder nichts passt und wenn man genug eingenommen hat nach ein paar Wochen gibt es dann irgendeine abstruse Erklärung für das Geräusch. Die Lösung bei der Sendeaufsicht zu hinterlegen, damit man auch nachprüfen kann, dass alles mit rechten Dingen zugeht und nicht nur die Anrufer abkassiert werden, so was gibt es in Deutschland natürlich nicht und das wird gnadenlos ausgenutzt. Bei einem anderen Anruferspiel muss man anhand von ein paar Tönen das zugehörige Lied erraten. Auch hier wird das altbekannte Abzockermuster strikt befolgt. Zuerst werden ein paar Töne vorgespielt, die kein Mensch erraten kann. Dann werden ein paar Anrufer durchgestellt, die die falsche Lösung sagen. Der Gewinn und nichtssagende Hinweise werden dann nach oben geschraubt. Irgendwann sagt die Moderatorin, dass gleich Schluss ist und sie jetzt endlich einen Gewinner haben will also spielt sie die Melodie soweit vor, dass sie dann jeder erraten kann. Es ruft aber keiner an. Die Moderatorin tut verzweifelt und sagt sie hätte jetzt mehrere Gewinnleitungen offen und es möge doch endlich jemand anrufen, weil die Zeit knapp wird. Es ruft aber keiner an. Also wird der Chance-Knopf gedrückt, der sich mit einem Sound im Hintergrund bemerkbar macht. Dieser Knopf zieht angeblich irgendjemand von den Anrufern aus der Leitung, also sollen jetzt alle anrufen. Kurz vor Schluss gibt es dann einen glücklichen Gewinner und Alster Radio hat sich an allen Hörern die verzweifelt versucht haben durchzukommen eine goldene Nase verdient.

Die Senderaufsicht in Deutschland ist der letzte Mist, das kann man Alster Radio nicht vorwerfen, die nur die Möglichkeiten ausnutzen, um Gewinn zu machen. Die konsequente Veraschung der Hörer und die Missachtung der Intim- und Privatsphäre trägt dazu bei, dass unsere Regierung mit ihren Überwachungsplänen noch leichteres Spiel hat. Man hat ja nichts zu verbergen und plaudert gerne darüber auf Alster Radio.

Alle hier aufgezählten Punkte verstoßen gegen den Tutzinger Ethik Appell für ein glaubwürdiges Radio, den sich Alster Radio mal durchlesen sollte.

Da hat sich also jemand freiwillig gemeldet, um ihn mal zurechtzuweisen verehrte Piratenpartei in Hamburg

[UPDATE]
Inzwischen sind die Maren & AC´s Statistik-Tage vorbei und Alster Radio präsentiert dem Hörer lieblos das belanglose Ergebnis auf ihrer Webseite. Das Ergebnis ist so nichtssagend wie aussagelos und eine Beleidigung für jeden intelligenten Menschen oder ernsthaften Statistiker. Besonders lieblos präsentiert Alster Radio die Detailauswertung, die man ohne Übertreibung als einen Tiefpunkt der schnell hingeknallten Webgestalltung bezeichnen kann. Allein die lieblose Präsentation des Ergebnisses zeigt, wie wichtig Alster Radio die Daten sind, wie den Hörern ja versichert wurde.

Wie müsste eine vernünftige Senderaufsicht auf solche Entgleisungen wie bei Alster Radio reagieren?
Beim Geräuschrätsel müsste die Lösung im Voraus hinterlegt werden, damit das Spiel nicht nachträglich in die Länge gezogen werden kann.
Bei allen Gewinnspielen müsste vorgegeben werden, wie viel Prozent der Einnahmen über die Anrufe wieder als Gewinne ausgeschüttet werden müssen oder der Prozentsatz müsste vorher bekannt gegeben werden.
Statistiksammlungen oder Hörerbefragungen müssen als Satire gekennzeichnet werden oder von einem anerkannten Institut zertifiziert werden.
Livebeiträge werden Stichprobenartig überprüft und dürfen nur mit Originaltönen gesendet werden (Hubschraubergeräusch beim Verkehrsfunk). Bei Wiederholungen dürfen die Beiträge nicht als live ausgegeben werden.
Beiträge mit Zuhörern, wie der Treuetest müssen als Comedy gekennzeichnet werden oder stichprobenartig überprüft werden. Außerdem muss den Beteiligten nahe gelegt werden ihr Privatleben nicht in die Öffentlichkeit zu tragen von der Senderaufsicht.

Fazit:
Bei all dem müsste die Senderaufsicht aber richtig arbeiten, was ihr gar nicht liegt und man munkelt, dass man so auch leichter abkassieren und Kasse machen kann. Eine Hand wäscht anscheinend die andere, wobei die eine Hand kassiert und die andere dafür nicht arbeiten muss. Wer alles dies nicht glauben kann, muss nur eine Suchmaschine seines Vertrauens benutzen…

[UPDATE II]
Alster Radio war die Geschichte dann anscheinend doch etwas peinlich und die lieblose Auswertung der Statistiktage wurde gelöscht.
Aber das Internet vergisst nichts. Im Goolge Cache sind die Auswertungen nach wie vor zu finden: [1] [2] [3] [4].

Zur Vorgeschichte:
Um diesen Artikel richtig verstehen zu können, solltet ihr euch erst einmal 2 Artikel durchlesen. Wenn euch die Themen Tauschbörsen (Filesharing / P2P) und Demokratie interessieren, wird es euch trotz der Länge ein Genus sein.

Es begann mit diesem Artikel, der vom CCC initiiert wurde: Die politische Dimension des Teilens (Quelle: Zeit)

In diesem Zusammenhang schrieb Felix von Leitner in seinem Blog das glorreiche Zitat:

Filesharing und Raubkopieren sind stärker demokratisch legitimiert als unsere Regierung.

Hierbei vergleicht er den Anteil der Bevölkerung, der angeblich Filesharing betreibt, mit dem Anteil der Bevölkerung, der unsere Regierung gewählt hat. Ihr wisst alle welcher Anteil größer ist.

Die Antwort der GVU kam erstaunlich schnell in einem weiteren Artikel: Downloaden für die Demokratie? (Quelle: Zeit)

Dabei muss man wissen, dass die einzige Existenzberechtigung der GVU ist, dass die Contentindustrie gerne Lobbyarbeit betreiben möchte, ohne ihren Ruf zu gefährden. Also wenn die Gesetze verschärft werden, nennt man das gerne Korb der Urheberrechtsnovelle, als wenn das Rotkäppchen jetzt die Gesetze bring? Dann werden die Filesharer abgemahnt wegen den neuen Gesetzen, aber die Leute sollen ja brav weiter ihre Playstation bei Sony kaufen und nicht merken wer ihnen das Ganze beschert hat.

Die Gegenargumente der GVU zum Filesharing:
Ich will euch kurz anhand des letzten Absatzes im Artikel erläutern, wie die GVU versucht, die Politik zu ihren Gunsten zu beeinflussen:

Zitat Christian Sommer 1. Vorsitzender der GVU – Quelle Zeit:


Ebenso technisch aber ist auch der Grund, warum überhaupt eine Diskussion um die Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen geführt wird. Gibt es das Problem doch nur, weil der IP-Adressraum begrenzt ist, weil für jede Internetverbindung individuelle IP-Adressen neu vergeben werden, um das Maximum aus den zur Verfügung stehenden Zahlenkombinationen herauszuholen. Wäre jedem Computer eine eindeutige Identifikation zugeordnet, ein globales Nummernschild auf der internationalen Datenautobahn, gäbe es dieses Problem vermutlich nicht. Niemand käme auf die Idee, die Meinungsfreiheit, die Informationsfreiheit und die Demokratie als gefährdet anzusehen, nur weil es Nummernschilder gibt. Und niemand würde in Zweifel ziehen, dass es Kontrollen und einen Sanktionsmechanismus für notorische Verkehrssünder geben muss.

Es gibt unzählige Indizien dafür, dass die Polizei nur an den Stellen Blitzer aufstellt, wo es auch entsprechende Einnahmen gibt und nicht dort, wo es der Verkehrssicherheit zuträglich wäre. Die Gemeinden brauchen halt Geld in der Finanzkrise. Für die Vorgehensweise Autos zu fotografieren und daraufhin die Adresse der Fahrer zu ermitteln, sieht Karsten Neumann, Landesdatenschutzbeauftragter von Mecklenburg-Vorpommern, keine Gesetzesgrundlage.

Wenn man jetzt beim Vergleich IP und Nummernschild bleibt, dann müsste unser Straßenverkehr so aussehen:
An jeder Kreuzung stehen Kameras, die die Autos und den Inhalt durchleuchten können. Wenn sie in dem Auto etwas illegales entdecken wird das Nummernschild fotografiert.
Allerdings ist ein solche verdachtsunabhängige Kontrolle unzulässig -> siehe Kennzeichenscanning.

Das erschreckende ist, dass ebenso wie die Blitzer auch die Abmahnungen gegen Filesharer wahrscheinlich ungesetzlich sind. Die GVU und auch unser Staat beachten die Gesetze also nicht und die Piraten fordern deren Einhaltung! Dass die GVU die Gesetze nicht so ernst nimmt beweisen auch deren Ermittlungsmethoden [1] [2] [3].

Fazit:
Dass man Nummernschilder nicht mit IP-Adressen vergleichen kann ist mir auch klar oder kann mir jemand erläutern, wieviele Paketunfälle man mit eindeutigen IP-Adressen hätte aufklären können im strafrechtlichen Sinne?
Der Vergleich von IP-Adressen mit Nummernschildern wird in Fachkreisen ein Trollversuch genannt, weil man über unzulässige Vergleiche oder Vereinfachung versucht die eigenen Argumente zu stärken.
Über Christian Sommer dem 1. Vorsitzenden der GVU und Autor des Artikels sollte man wissen, dass er FDP-Mitglied ist und bei der letzen Bürgerschaftswahl in Hamburg Fachsprecher für Medien in der FDP war. So liberal ist die FDP nämlich in Wirklichkeit.

Ich wünschte mir eine solche Diskussion wäre von der Piratenpartei losgetreten worden, die sich davon mal eine Scheibe abschneiden kann.

[UPDATE] Da das Hamburger-Abendblatt seine Artikel nicht mehr kostenlos zur Verfügung stellt, habe ich den Link im Text oben durch eine frei Quelle ersetzt. Alter 68er Schwur: Kein Geld für Springer!